München: Sturmtief „Egon“ erreicht Bayern – Mit stellenweise orkanartigen Böen zieht der Wind am Freitag über den Freistaat hinweg. In Nordbayern könnten Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern erreicht werden, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.
In höheren Alpenregionen seien bis zu 120 Stundenkilometer möglich. Im Laufe des Vormittags sollte der Sturm nachlassen.
Bahnreisende müssen zudem auch wegen der angekündigten Schneefälle mit längeren Fahrten im Fernverkehr rechnen. Die Bahn drosselte die Höchstgeschwindigkeit der ICE bis auf weiteres auf Tempo 200, wie das Unternehmen am Freitag in Berlin bestätigte. Seit Betriebsbeginn führen die Züge langsamer. Das soll Verspätungen und Ausfälle durch Schotter und Eisklumpen verhindern.
Im Freistaat sind von der Drosselung die ICE-Strecken zwischen München über Ingolstadt nach Nürnberg sowie zwischen Würzburg und Hannover betroffen. Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken verlängere sich die Fahrtzeit um 10 bis 20 Minuten, hieß es weiter. In der Regel fahren die ICE-Züge mit Spitzengeschwindigkeiten von 230 bis 300 Kilometern pro Stunde.
Vor allem in Franken sorgte „Egon“ für Verkehrsbehinderungen. Die Polizei verzeichnete zahlreiche Einsätze wegen umgestürzter Bäume oder umgewehter Baustellenabsperrungen. Auf der Autobahn 7 bei Marktbreit (Kreis Kitzingen) kippte ein Lastwagen-Anhänger wegen des Sturmes um. Im Allgäu machten rutschige Straßen den Autofahrern am Morgen zu schaffen.
In weiten Teilen Bayerns rechnet der DWD am Freitag mit Schneefall. Im Allgäu und im Bayerischen Wald könnten bis zu zehn Zentimeter Neuschnee hinzukommen. Wegen des Sturms sei gerade in bergigen Regionen mit starken Schneeverwehungen zu rechnen. Auch in der Nacht zum Samstag soll es weiter schneien und wieder stärker stürmen.
dpa