Bad Tölz – Bei sonnigem Herbstwetter sind Tausende Zuschauer zu den Leonhardifahrten im bayerischen Oberland gekommen. Jeweils Dutzende festlich geschmückte Pferdegespanne zogen am Freitag durch Bad Tölz, Murnau a. Staffelsee und Kreuth nahe dem Tegernsee. Die Umritte zu Ehren des Heiligen Leonhard – er gilt als Patron der Stalltiere – finden dort immer an dessen Namenstag statt.
In Bad Tölz setzte sich der Festzug am Morgen zum Geläut aller Ortskirchen in Bewegung. An der Leonhardikapelle auf dem Kalvarienberg wurde die Feldmesse gelesen. In Murnau nahmen mehr als 300 Pferde sowie an die 65 Festwagen und Kutschen teil. Die Leonhardifahrt in Kreuth ist der nachweislich älteste Umritt zu Ehren des Viehpatrons. Mehrere Dutzend Gespanne zogen dreimal zur Segnung um die Dorfkirche.
Was ist die Leonhardifahrt?
Leonhardi ist ein Wallfahrt zu Ehren des Heiligen Leonhard. Er gilt vor allem als Schutzpatron der Pferde. In Bad Tölz reiten traditionell am 6. November rund 80 Wagen (meist Vierergespanne) die Pflasterstein-Straße den Kalvarienberg hinauf und werden – oben an der Leonhardikapelle angekommen – gesegnet. Die Räder der Kutschen sind dabei noch mit echtem Eisen beschlagen. Mit rund 25.000 Besuchern findet in Bad Tölz die wohl bekannteste und größte Leonhardifahrt statt. Die meisten Einwohner und Schüler der Stadt habe an diesem Tag frei.
(dpa/lby/pm)