Mi., 08.11.2017 , 12:48 Uhr

Trinkerraum und Pflanzen: Neue Pläne für's Bahnhofsviertel

Münchens Bahnhofsviertel ist nicht gerade die schönste Ecke der Stadt. Die Rathaus-SPD möchte dagegen nun etwas unternehmen. In einem 11-Punkte-Plan stellt sie nun klar, was ihr für die Zukunft wichtig ist.

 

 

Am Mittwochvormittag stellte die SPD-Fraktion im Rathaus einen Plan vor, der sich mit der künftigen Gestaltung des Bahnhofsviertels beschäftigt. Dieses ist den Lokalpolitikern nämlich zu schmuddelig: Zu viele Süchtige, zu viel Müll, zu wenig Sicherheit. Die elf Punkte sollen das Viertel freundlicher machen und damit wieder an die städtische Kultur anbinden. Der Plan ist ein Katalog von Forderungen an die Verwaltung und ein Appell an die Zusammenarbeit von Stadt und Anwohnern.

 

Der wohl umstrittenste Punkt dabei ist wohl der sogenannte Trinkerraum. Alkoholkranke Menschen sollen hier eine Anlaufstelle finden, in der sie, trotz des nächtlichen Alkoholverbotes, ihre Suchtmittel konsumieren können. Dabei werden sie allerdings nicht allein gelassen, sondern sozialpädagogisch und psychologisch betreut. Dieses Konzept will die Nöte der Kranken ernst nehmen und gleichzeitig das Sicherheitsgefühl der Reisenden verbessern. Ob das gelingt, ist wohl eine Frage der konkreten Umsetzung.

 

Der neue Bahnhof: Ein Ort zum Verweilen?

 

Das Erscheinungsbild des Bahnhofsviertels soll insgesamt verbessert werden. Als störend empfindet die SPD-Stadtratsfraktion den überall herumstehenden Baustellenverhau. Künftig soll das Baureferat hier klarere Regeln durchsetzen. Auch das Grau in Grau auf den Plätzen möchten die Politiker auflockern: Mit Blumen, Rasen und Moos. Ein ausgefeiltes Beleuchtungskonzept soll außerdem die Stimmung aufhellen und die bisher im Dunklen liegenden Ecken ausleuchten.

 

Kulturell möchte die Stadt weg von der Spielhallen-Flut. Über dreißig dieser Örtlichkeiten zählt SPD-Fraktionsvize Christian Vorländer in direkter Nachbarschaft des Bahnhofs. Stattdessen soll künftig mehr echte Kultur hier ihren Platz haben. In der Diskussion fiel bereits der Begriff „Open-Air“. SPD-Kultursprecher Klaus Peter Rupp wünscht sich nämlich, dass hier auch Konzerte oder Theateraufführungen stattfinden können. Ein Ort, an dem Menschen normalerweise nur vorbeihuschen, soll also zum Verweilen einladen.

 

Die SPD-Fraktion möchte für die komplizierten Umsetzung all dieser Forderungen einen Ausschuss gründen. Dieser soll neben der Politik auch Vertreter der Verwaltung, von Vereinen, Anwohnern, der Polizei und betroffene Gastronomen beinhalten. Denn das Entscheidende an der vorgeschlagenen Lösung sei der „integrierte Planungsansatz“: Alle Probleme im und um den Bahnhof hingen zusamen und sollten darum auch zusammen angepackt werden. In den nächsten Wochen wird sich dann aber erstmal der Stadtrat mit den Plänen der SPD beschäftigen.

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