Das war knapp! Die Bayern-Basketballer haben die nächste Niederlage in der Bundesliga nur mit sehr viel Mühe verhindert. Gegen Frankfurt machten die Bayern den Sieg in den Schlusssekunden perfekt. Danach sorgte Coach Svetislav Pesic für großes Aufsehen.
Vizemeister Bayern München hat einen weiteren Rückschlag in der Basketball-Bundesliga nur mit sehr viel Mühe verhindert, könnte seinen Trainer Svetislav Pesic zum Saisonende aber verlieren. Der frühere Nationalcoach kündigte am Sonntag nach dem Sieg gegen die Fraport Skyliners Frankfurt völlig überraschend an, er überlege, zum Saisonende aufzuhören. Pesic erklärte im Interview bei „telekombasketball.de“, er fühle sich von den Schiedsrichtern in der Bundesliga ungerecht behandelt. Er denke deshalb darüber nach, ob im Sommer in Deutschland für ihn Schluss sei.
Beim hart umkämpften 78:76 (40:43) im Verfolgerduell gegen Frankfurt hatte der 66-Jährige in der Schlussphase sein zweites technisches Foul bekommen, weil er das Spielfeld betreten hatte. Pesic musste deshalb die Halle verlassen. So etwas gebe es nur in der Bundesliga, schimpfte Pesic, der dem Technischen Kommissar vorwarf, die Entscheidung getroffen zu haben. „Das reicht mir!“ Ob der Serbe seine Worte wirklich umsetzt, ist offen.
In der anschließenden Pressekonferenz wiederholte Pesic aber seine Aussagen und fügte hinzu. „Ich bin 66 Jahre alt. Ich habe so viel erlebt und erreicht. Ich habe eine schöne Frau und tolle Enkelkinder. Diesen Ärger in der Bundesliga brauche ich nicht mehr.“
Bester Werfer bei den Gastgebern war Bryce Taylor mit 18 Punkten. Zudem erzielte Neuzugang Vitalis Chikoko in der Schlussphase wichtige Punkte und kam am Ende auf 16 Zähler. Bei den Frankfurtern machte Quantez Robertson 20 Punkte, setzte den letzten Wurf am Ende aber daneben.
Trotz einiger Personalsorgen legten die Bayern einen furiosen Start hin. Die Gastgeber trafen im ersten Viertel sechs von acht Dreiern und führten nach den ersten zehn Minuten mit elf Punkten (29:18). Dabei musste Pesic in Deon Thompson und Dusko Savanovic auf zwei weitere Leistungsträger verzichten. Paul Zipser ging zudem mit Rückenbeschwerden in die Partie. Doch die Gastgeber steckten die Probleme zunächst gut weg.
Das änderte sich mit Beginn des zweiten Abschnitts. Nun steigerten sich die Gäste in der Defensive und drehten die Partie. Mit 25:11 entschieden die Hessen den zweiten Durchgang für sich und lagen zur Pause plötzlich mit drei Punkten vorne (43:40).
Nach dem Seitenwechsel setzten sich die Frankfurter sogar noch weiter ab und führten zwischenzeitlich mit 13 Punkten (64:51). Bei den Bayern lief in dieser Phase nicht viel zusammen. Allerdings bewiesen die Münchner großen Kampfeswillen und meldeten sich in den letzten zehn Minuten zurück. Am Ende lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Anton Gavel machte den Sieg von der Freiwurflinie perfekt. „Das war ein wichtiger Sieg. Wir haben heute auch das nötige Glück gehabt“, sagte Gavel.
Die Frankfurter fielen durch die Niederlage auf Platz sechs zurück, weil die MHP Riesen Ludwigsburg bei den Eisbären Bremerhaven klar mit 93:73 gewannen und ALBA Berlin sich bei den Walter Tigers Tübingen mit 80:64 durchsetzte. ALBA löste mit dem Erfolg in der ewigen Tabelle der BBL Bayer Leverkusen auf Platz eins ab.
rg / dpa