Mi, 30.03.2016 , 11:04 Uhr

Trotz Verbot: Unbekannte füttern Tauben auf Vikualienmarkt

In ganz München gilt ein striktes Fütterungsverbot für Tauben. Doch ausgerechnet am Viktualienmarkt, zwischen offen liegenden Lebensmittlen, locken wohl Rentner die Tiere immer wieder an.

 

Der Gegensatz könnte nicht größer sein: Auf der einen Seite frisches Obst und Gemüse, feinste Lebensmittel aus Region und Welt. Und auf der anderen Seite die „Ratten der Lüfte“, die sich hungrig oder aufgeschreckt immer wieder auf den offen liegenden Lebensmitteln niederlassen – und sie damit zu unverkäuflichem Müll machen. Tauben können Krankheiten und Allergien auslösen. Am Körper der Tauben sowie in ihren Nestern und in ihrem Kot lassen sich über 100 verschiedene Parasiten und Krankheitserreger finden, die Menschen, Lebensmittel und Rohstoffe befallen können.

 

Man könnte meinen, dass sich die Tauben aufgrund der Nähe zu den Lebensmitteln vermehrt auf dem Viktualinemarkt tummeln. Doch offenbar gibt es einen anderen Grund: Frühmorgens, zwischen drei und sechs Uhr, kommen mutmaßlich Rentner dorthin und verteilen nach Angaben der Bild-Zeitung „tütenweise“ Brotreste und Körner. Vermutlich wissen sie gar nicht um das Fütterungsverbot und wollen den Tauben schlicht etwas Gutes tun. Die Standlbesitzer aber sind verärgert und fordern endlich Verbotsschilder für den Markt.

 

Cornelia Bauer (56), stellvertretende Chefin der Metzgerei Friedl klagt in der Bild-Zeitung: „Die Viecher fliegen in den Laden und setzen sich auf das Fleisch. Dann müssen wir natürlich alles wegwerfen wegen der möglichen Keime.“ Gabriele Blanke (45), Filialleiterin der Hofpfisterei kann da nur zustimmen: „Auch in unserem Laden sind die Tauben einfach auf die Brote geflogen. Die Leute locken die noch an. Es fehlen eindeutig Nicht-Füttern-Schilder.“

 

Die Stadt ist auf die Forderung nach gut sichtbaren Verbotsschildern bislang aber nicht eingegangen. Und deshalb gehen die Standlbesitzer davon aus, dass auch morgen Früh wieder die Tüten mit Brotkrumen geöffnet werden und die Tauben in Scharen über den Viktualienmarkt herfallen.

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