Der von der Staatsregierung erwogene Bau tausender neuer Wohnungen für Flüchtlinge und Asylbewerber ist nach Einschätzung der Wohnungswirtschaft mit den derzeitigen Fördermitteln nicht zu stemmen.
Ein Bauprogramm mit bis zu 5000 neuen Wohnungen bräuchte Fördermittel von bis zu 750 Millionen Euro, teilte der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen am Montag in München mit. Derzeit stünden für die Wohnraumförderung lediglich 220 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, daher sei eine kräftige Aufstockung nötig.
Bei den Sozialwohnungen in Bayern sieht der Verband kein Ende der Talfahrt. „Innerhalb von nur 15 Jahren hat sich der Sozialwohnungsbestand in Bayern nahezu halbiert“, erklärte Verbandsdirektor Xaver Kroner. Lediglich 130 000 Wohnungen unterlagen im vergangenen Jahr noch der Sozialbindung, im Jahr 1999 waren es noch 250 000. Dabei sei die Nachfrage heute größer als vor 15 Jahren.
Angesichts der historisch niedrigen Zinsen investierten die Mitgliedsunternehmen im vergangenen Jahr erstmals mehr als 1,3 Milliarden Euro. Neben dem Neubau von 2000 Mietwohnungen – darunter 1520 Sozialwohnungen – floss das Geld auch in die Modernisierung und Instandhaltung. In den Rekord-Investitionen spiegelten sich aber auch die seit dem Jahr 2000 um rund 40 Prozent gestiegenen Baukosten wider, hieß es. „Wir können uns keine weiteren Kostensteigerungen leisten.“ Kaltmieten unter zehn Euro pro Quadratmeter im Neubau seien bereits heute nicht mehr machbar.
rg / dpa