Die Einschnitte beim Telekom-Ausrüster Nokia Networks in München könnten nach Befürchtungen von Arbeitnehmervertretern tiefer ausfallen als bisher bekannt. Bei den rund 350 Arbeitsplätzen, die in München wegfallen sollen, dürfte es nicht bleiben, hieß es am Dienstag bei der IG Metall. Über das Thema berichtete zuvor auch die „Süddeutsche Zeitung“.
Das Unternehmen hatte angekündigt, deutschlandweit bis 2018 rund 1400 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Bei rund 400 Stellen davon sei aber noch unklar, an welchen Standorten diese wegfallen sollen, hieß es.
Da es bei den Einschnitten vor allem um Zentralfunktionen gehe und diese schwerpunktmäßig in München und Stuttgart angesiedelt seien, mache man sich Sorgen um den Standort München.
Hintergrund der Befürchtungen ist der Abbruch von Verhandlungen zwischen der IG Metall und dem Unternehmen. Die Gewerkschaft wollte für die Zeit nach dem geplanten Stellenabbau Zusagen für eine
Standort- und Beschäftigungssicherung erreichen. Ziel der Verhandlungen sei es vor allem gewesen, Ruhe ins Unternehmen zu bringen, hieß es bei der Gewerkschaft.
Ein Nokia-Sprecher war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. In dem Zeitungsbericht wurde er mit den Worten zitiert, man habe keine Möglichkeiten für eine Einigung gesehen und wolle nun mit den Betriebsräten weiter verhandeln. Bei diesen Gesprächen geht es allerdings um die Details des bereits verkündeten Stellenabbaus
dpa/lby