Die Polizei hat aus einem Transporter und einer Wohnung insgesamt 25 Welpen beschlagnahmt die unter miserablen Bedingungen untergebracht worden sind. Wahrscheinlich sollten sie illegal verkauft werden. So geht es den kleinen Hunden jetzt.
Vergangene Woche wurde der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums München telefonisch mitgeteilt, dass es Hinweise gäbe, dass in einem Anwesen an der Landsberger Straße mehrere Hunde in einem Fahrzeug angeleint leben müssten.
Daraufhin fuhren eine Streife der zuständigen Inspektion Pasing sowie eine Diensthundeführerin zum Einsatzort. Dort angekommen stellten die Beamten fest, dass sich im Innenhof des Anwesens ein nicht zugelassener Transporter befand, der voll Hundekot und Hundeurin war. Eine erwachsene Hündin und ein Rüde liefen völlig verängstigt um das Fahrzeug herum und verbellten sämtliche Anwesende. Bei dem Hundehalter handelt es sich offensichtlich um einen 68jährigen Mann.
Als die Polizeibeamten das Fahrzeuginnere in Augenschein nahmen, wurden unter den Sitzbänken acht Welpen im Alter zwischen vier und fünf Wochen aufgefunden. Der 68Jährige gab an, dass es sich bei den Hunden um die Tiere seiner Nichte handeln würde, die er lediglich während einer Krankheit seiner Verwandten versorgen würde. Für keinen der Hunde konnte er einen Impfstatus oder sonstige erforderliche Nachweise vorlegen.
Eine 73 jährige Frau, die ebenfalls am Einsatzort anwesend war, hatte kurz vor Eintreffen der Polizei die säugende Mutterhündin vom Einsatzort weggebracht und gab nun an, sie einem Passanten auf der Straße geschenkt zu haben. Weitere Ermittlungen ergaben, dass sich in der Wohnung des Mannes offensichtlich weitere Hunde befinden würden. Bei dieser Wohnung handelt es sich um ein kleines Appartement, das sich in einem völlig vermüllten und verdreckten Zustand befand. In dieser Wohnung hielten sich fünf weitere, ausgewachsene Hunde auf, die alle samt völlig verstört und verängstigt waren.
Bei einer Absuche konnten immer mehr Hundewelpen im Alter von wenigen Tagen (Augen noch geschlossen) bis zu wenigen Wochen entdeckt werden. Insgesamt wurden zehn Welpen aufgefunden und konnten bereits beim Transport zum Streifenwagen jeweils mit der Mutterhündin zusammengebracht werden. Insgesamt mussten 25 Hunde beschlagnahmt und ins Münchner Tierheim gebracht werden. Aufgrund der hohen Anzahl der Hunde wird von einer gewerbsmäßigen Produktion ausgegangen.
Eine Erlaubnis zum gewerblichen Handel mit Hunden konnte keiner der Beschuldigten vorweisen. Ebenso wenig wurde ein
Sachkundenachweis oder eine Zuverlässigkeitsbescheinigung vorgelegt.
Im Zuge der Ermittlungen wurden noch ein weiterer, offensichtlich beteiligter Mann angetroffen, bei dem es sich um einen 43jährigen Griechen handelte. Sämtliche Beteiligte müssen nun mit entsprechenden Anzeigen rechnen, weitere umfangreiche Ermittlungen gegen die drei Beschuldigten sind von Nöten. (Polizeibericht)
Wie man uns beim Tierheim München mitteilte, gehe es den Hunden momentan ganz gut. Über den Berg seien sie allerdings noch nicht. Viele der Hunde-Babys leiden unter Durchfall, die erwachsenen Hunde seinen extrem unter Stress. Außerdem könne aufgrund der Situation, in der die Hunde aufgefunden wurden noch nicht gesagt werden, welche Welpen zu welchen Hunden gehören. Derzeit befinden sich die Tiere in Quarantäne. Vermutlich haben manche davon noch nie gelernt, „überhaupt draußen ihr Geschäft“ zu machen.
Vielen Dank an das Tierheim München für die Fotos!