Gestern Abend mussten Beamte der Bundespolizei Pfefferspray einsetzen, um einen 25-Jährigen zu überwältigen. Dieser war anderen Reisenden gegenüber äußerst aggressiv und zeigte am Münchner Hauptbahnhof den „Hitlergruß“.
Gegen 21 Uhr pöbelte ein 25-jähriger Reisender aus Haar im S-Bahn-Tiefgeschoss am Münchner Hauptbahnhof andere Fahrgäste an und zeigte ihnen den „Hitlergruß“. Als er die verständigten Beamten der Bundespolizei beleidigte und zu flüchten versuchte, konnten diese den um sich schlagenden Mann nur durch Einsatz von Pfefferspray überwältigen. Der Betroffene wurde aufgrund hoher Aggressivität mit auf die Wache genommen.
Nachdem er sich beruhigt hatte, wollte er aus eigenen Stücken in eine psychiatrische Behandlung. Der Mann wurde kurz darauf in eine Spezialklinik überwiesen. Gegen ihn wird nun wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Körperverletzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
Auch am Mittwoch war ein 40-jähriger Slowene am Münchner Hauptbahnhof aufgefallen. Er beleidigte Reisende und zeigte den „Hitlergruß“. Der Mann hatte einen Promillewert von 2,33. Am Dienstag rief ein 50-Jähriger im Vorraum der Wache der Bundespolizei „Sieg Heil!“ und malte mehrfach Hakenkreuze an die Scheibe. Auch hier wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.
In 28 Fällen ermittelt die Bundespolizei in diesem Jahr bereits wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Das Zeigen des „Hitlergrußes“ wurde nach dem zweiten Weltkrieg verboten. Für Straftaten dieser Art kann man in Deutschland eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer hohe Geldstrafe bekommen. Ein Freisinger Student wurde erst vor einigen Tagen zu einer Geldstrafe in Höhe von 600 Euro verurteilt. Er hatte einen Atemalkoholwert von 1,66 Promille und verspottete mit dem „Hitlergruß“ einen vorbeifahrenden Streifenwagen.
Neben der Bundespolizei hat auch die Münchner Polizei in dieser Woche einen 28-jährigen Münchner verhaftet, der betrunken mit Hitler-Gruß und Nazi-Parolen durch die Stadt zog. Es ist im Polizeibericht nicht der einzige beschämdende Fall, der mit Rassismus zusammenhängt. Mahr dazu lesen Sie hier.
Anzeigen wegen des Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurden in München 2014 insgesamt 215 mal und 2015 213 mal registriert, so ein Polizeisprecher. Die Zahlen für das laufende Jahr werden voraussichtlich 2017 vorliegen.