Wenn es nach Rechtsprofessor Lars Leuschner aus Osnabrück geht, dann soll der FC Bayern München e. V. aus dem Vereinsregister gelöscht werden. Dafür stellte er einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht. Als Grund führt er eine „Rechtsformverfehlung“ an.
Eigentlich ist Lars Leuschner selbst Fan des FC Bayern. Doch der Jurist hat einen Antrag beim Amtsgericht München gestellt, damit der Verein gelöscht wird. Das berichten mehrere Medien, darunter „Zeit Online“ und „Spiegel Online“. Die Bayern sehen es gelassen und erklären, dass sie den Antrag für unbegründet halten.
Doch kommt Leuschner mit seinem Antrag durch, droht dem Verein tatsächlich die Löschung aus dem Vereinsregister. Als Grund für seinen Antrag nennt der Rechtsprofessor eine Rechtsformverfehlung, da sich der Ertrag des Vereins nicht mit dem Vereinsrecht vereinbaren liesen. Laut „Zeit Online“ ginge es dem Mann – selbst FC-Bayern-Fan – nur um Klarheit.
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„Es hat sich eine Rechtsauffassung entwickelt, die, würde man sie ernst nehmen, viele funktionierende Vereinsstrukturen vor kaum lösbare Probleme stellen würde“, sagte er „Zeit Online“. Zum Hintergrund erklärt „Spiegel Online“ folgendes: „Der FC Bayern München e.V. hält 75,01 Prozent der Anteile an der FC Bayern München AG, in die der Verein seine Profifußballabteilung ausgegliedert hat. Diese hat im laufenden Geschäftsjahr fast eine halbe Milliarde Euro umgesetzt, ein Verein darf laut Bürgerlichem Gesetzbuch jedoch „nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb“ ausgerichtet sein und höchstens im untergeordneten Sinne Umsätze erwirtschaften.“
Beim Verein selbst sorgt der Antrag nicht für große Aufregung. Die Bayern sehen sich im Recht und kündigten eine ausführliche Stellungnahme bis 20. September an. Über die möglichen Auswirkungen dieser Affäre berichtet „Spiegel Online“ folgendes: „Die Entscheidung in diesem Fall könnte dazu führen, dass der FC Bayern München e.V. seinen Einfluss auf die AG verringern muss – ein schwieriges Unterfangen: Derzeit ist der Vereinspräsident satzungsgemäß auch der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Auch andere Bundesligaklubs könnten Probleme bekommen, das Vereinsmodell mit ausgegliederter Profi-Abteilung ist weit verbreitet.“