In allen Münchner Trambahnen sollen die Fahrgäste bald kostenloses WLAN nutzen können – doch die Pläne für das Pilotprojekt des Freistaats stoßen auch auf Skepsis.
Die Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) sieht die Finanzierungsfrage kritisch. «Ob das Projekt in der Tram letztlich umgesetzt werden kann, hängt davon ab, wie viele Kosten am Ende tatsächlich und über die Jahre für uns anfallen», sagte Unternehmenssprecher Matthias Korte am Mittwoch. Er befürchtet Millionenkosten, die aus Fahrgeldeinnahmen finanziert werden müssten. Angesichts der kurzen Aufenthaltszeiten in den Fahrzeugen sei es zweifelhaft, ob dies gut investiertes Geld sei.
Finanzminister Markus Söder (CSU) hatte zuvor die Pläne für das Projekt präsentiert. Dabei sollen alle Züge auf den 13 Trambahnlinien mit Hotspots ausgestattet werden, über die Nutzer kabellosen Zugriff auf das Internet haben. «Woanders tummeln sich die Menschen für einen Internetzugang um einzelne Hotspots herum. In München fährt man demnächst Tram», sagte Söder. Er rechne fest damit, dass die Stadt München das Angebot annimmt.
Der Freistaat plant rund 900 000 Euro in das Projekt zu investieren. Die laufenden Kosten, wie für die Internetanbindung, müsste die Stadt tragen – etwa 3400 Euro monatlich. Münchens zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU) freute sich über das Angebot: «Die Investition des Freistaats ermöglicht die Finanzierung dieses sehr sinnvollen Pilotprojekts. Eine gute Nachricht für die Münchner Trambahnfahrer.»
(dpa/lby)