München – Die Wege auf dem Land sind weit: Für gut ein Viertel der bayerischen Landbevölkerung gibt es keine sogenannte «Nahversorgung» mit Arzt, Apotheker, Supermarkt, Schule oder Haltestelle in fußläufiger Entfernung von weniger als einem Kilometer.
Das geht aus Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung hervor, die das Wirtschaftsministerium auf Anfrage der Landtags-Grünen veröffentlicht hat.
In insgesamt 465 der über 2000 bayerischen Gemeinden liegen die Durchschnittsentfernungen für die Bürger bis zur nächsten Nahversorgungs-Einrichtung bei mehr als einem Kilometer, wie aus Daten hervorgeht.
In einzelnen Gemeinden sind die Wege noch sehr viel weiter: So liegt die Durchschnittsentfernung zum nächsten Supermarkt und zur nächsten Apotheke in der Oberpfälzer Gemeinde Neualbenreuth (Kreis Tirschenreuth) bei über zehn Kilometern – der bayerische Spitzenwert. In München dagegen liegt die rechnerische Durchschnittsentfernung zu einer der fünf Kategorien von Nahversorgung bei exakt 362 Metern. Der Grünen-Abgeordnete Markus Ganserer warf Heimatminister Markus Söder (CSU) vor, die Lage auf dem Land geschönt darzustellen: «Mit den gleichwertigen Lebensbedingungen ist es nicht so weit her.»
(dpa/lby)