Eine rund 250 Jahre alte „Landolfi“-Geige wird seit 16. April vermisst. Der Wert des Saiteninstruments samt Geigenbogen beläuft sich auf 118.410 Euro. Das Instrument wurde in der S6 von München nach Starnberg vergessen und von einem jungen Mann mitgenommen. Die Polizei fahndet jetzt nach ihm und bittet um Mithilfe.
„Carlo Ferdinando Landolfi nella Contrada di Santa Margarita al segno della Sirena Milano 1758“, so der Name der Geige, die seit 16. April vermisst wird. Die 37-jährige Besitzerin fuhr mit dem Streichinstrument in der S6 von München nach Starnberg. Sie legte den Formgeigenkasten samt Saiteninstrument, Geigenbögen, Schulterstütze und Kolofonium nach dem Einsteigen am Rosenheimer Platz auf die Gepäckablage. Abgelenkt durch ein Gespräch, vergaß sie, in Starnberg angekommen, ihr Instrument.
Die Geige gehört einem Mitglied des BR-Symphonieorchesters, bei der Frau in der S-Bahn handelt es sich um die Ehefrau des Violinisten. Das Instrument ist seit mehr als 25 Jahren in Familienbesitz und hat daher auch einen sehr hohen individuellen Wert. Real liegt die „Landolfi“-Geige bei rund 104.000 Euro, der Geigenbogen, Marke J. Tubbs, bei rund 16.000 Euro. So beläuft sich die Summe auf knapp 120.000 Euro.
Für Geige und Bogen existieren Wertgutachten. Die Familie und die Versicherung haben einen überdurchschnittlich hohen Finderlohn ausgesetzt.
Auswertungen der Videoüberwachungen ergaben, dass am 16. April, gegen 14:00 Uhr, ein bisher unbekannter junger Mann in die S-Bahn stieg. Er setzte sich unter den Geigenkoffer und nahm diesen an sich. Um 14:18 stieg der Mann samt Geigenkasten am Ostbahnhof aus. Da die rund 104.000 Euro teure Geige bisher nicht aufgefunden wurde, muss davon ausgegangen werden, dass der bislang unbekannte Mann sie unterschlagen hat.
SK