Nachdem die Verhandlungen über die Flexi-Rente zwischen CDU und SPD in Berlin ins Stocken geraten sind, macht sich nun Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner für arbeitswillige Senioren stark.
München – Wirtschaftsministerin Ilse Aigner macht sich für arbeitswillige Senioren stark. Die CSU-Politikerin will die lahmenden Berliner Verhandlungen von Union und SPD über eine Verbesserung der sogenannten Flexi-Rente beschleunigen. „Viele Betriebe klagen über den Abgang hochqualifizierter Mitarbeiter, der Fachkräftemangel verschärft sich“, sagte Aigner. „Wir müssen jetzt echte Anreize für längeres Arbeiten schaffen.“
Die Flexi-Rente ist ein Projekt der Union: Wer länger arbeiten will als bis 65, soll das auch dürfen. Damit wollen CDU und CSU zumindest teilweise die Folgen der abschlagsfreien Rente mit 63 ausgleichen. Eine Ergänzung um die Flexi-Rente sei unverzichtbar, sagte Aigner. „Die SPD muss sich bewegen. Wir brauchen deutliche finanzielle Anreize für Arbeitgeber und Beschäftigte.“
Keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung
Nach Aigners Vorstellungen sollen für Arbeitnehmer im Rentenalter auch keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung mehr fällig werden – für Unternehmen sollten diese in jedem Fall gestrichen werden. Und die Beiträge zur Rentenversicherung sollten auch zu einer höheren Rente führen, sofern der Betreffende seinen Anteil freiwillig aufstockt.
Der Hintergrund: Die Flexi-Rente gibt es zwar schon, wird aber selten genutzt. Bisher zahlen die Arbeitgeber Rentenbeiträge für die Flexi-Arbeitnehmer im Ruhestandsalter – doch der Betreffende hat finanziell nichts davon, wenn er sich später tatsächlich zur Ruhe setzt. (dpa/lby)