Die Brüder Cosmas Damian Asam und Egid Quirin Asam, gehören zu den wichtigsten Künstlern, die das Münchner Stadtbild mitgestaltet haben. Sie errichteten die Asam-Kirche in der Sendlinger Straße. Ihr ursprünglicher Name war St.-Johann-Nepomuk-Kirche – zurückzuführen auf den heiligen Nepomuk, Schutzheiliger des Kurfürstentums Bayern.Cosmas betrieb die Kunst der Freskomalerei und sein Bruder Egid praktizierte als Bildhauer, Altarbauer und Stuckateur. 1733 fiel die Grundsteinlegung der Kirche auf den Namenstag von Johannes von Nepomuk.
Doch warum benannten die Brüder die Kirche nach ihm? Laut einer Legende sollen Cosmas und Egid eines Tages auf einer Fahrt auf der Donau zum Kloster Weltenburg in ein Unwetter geraten sein. Vor lauter Angst beteten die zwei an Nepomuk, der 1729 heiliggesprochen wurde und gleichzeitig als Schutzpatron für Brücken, Städte und Bauwerke, die vor einem Schaden durch Wasser gerettet werden mussten, galt. Cosmas und Egid hatten Glück und trugen keinen Schaden durch das schlimme Gewitter, weder sie noch die wertvolle Fracht der Skulpturen, die sie ins Kloster Weltenburg transportieren wollten. Daraufhin benannten Cosmas und Egid die Kirche nach ihrem Retter.
Nachdem Egid Quirin Asam zwischen 1729 und 1733 mehrere Grundstücke auf der Sendlinger Straße erwarb, darunter auch sein Wohnhaus, beschloss er, gemeinsam mit seinem Bruder eine Kirche nur für sie zwei zu erreichten. Die Grundsteinlegung erfolgt 1733 am Namenstag des Heiligen Nepomuk durch den bayerischen Kurprinzen Maximilian Joseph von Bayern. Geweiht wurde dann die noch unvollendete Kirche am 1. Mai 1746. Doch wegen zu großer öffentlicher Proteste gegen die Privatkirche, musste sie für die Gesamtbevölkerung zugänglich gemacht werden. Egid gestaltete die Kirche um, in eine Beichtkirche für die Jugend. Wunsch der Bauherren war, dass man von ihrem Eigenheim in der Sendlinger Straße durch das Schlafzimmerfenster auf den Hochaltar blicken kann.
Die St.-Johann-Nepomuk-Kirche wurde ursprünglich als Privatkirche konzipiert zu höheren Ehren Gottes und um das Seelenheil der Gebrüder zu sichern. 1944 beschädigte ein Bombenangriff den Chor immens – 1975 wurde die Innenrestaurierung vorgenommen, bei welchem erst acht Jahre später eine hypothetische ursprüngliche Form des zerstörten Chors entstand. Bedauerlicherweise verstarben die Geschwister noch vor der Fertigstellung.
Eingebettet zwischen die Häuser der Sendlinger Straße, steht die Asamkirche auf engstem Raum. Sie ist nur acht Meter breit und 22 Meter lang, was auch die Bauarbeiten zur Kunst machet. Eine Kirche auf so engstem Raum zu errichten, sogar mit zweistöckigem Innenraum und diesen dann mit Malerei, Plastik und Stuckarbeiten harmonisch zu gestalten. Der innere Bereich ist vertikal in drei Abschnitte geteilt, die in der Helligkeit von unten nach oben zunehmen. Der unterste Bereich mit Bänken, ist für die Kirchenbesucher. Hier kommt vergleichsweise wenig Licht durch – dieser Abschnitt soll auch das Leiden der Welt symbolisieren. Der Mittelteil, mit weiß-bläulichem Farbkonzept, war dem Kaiser vorbehalten. Der oberste Abschnitt, mit der indirekten Lichtführung auf die Deckenmalerei, steht für Gott und wurde seiner Ewigkeit gewidmet. An der Decke wird das Leben des heiligen Nepomuks mit aufwendig gestalteten Bildmalereien dargestellt – gleichzeitig soll es eine Öffnung zu Gott und zum Himmel darstellen. Beim Betreten der Kirche wird man umschlossen von einer Vielfalt von Stuckaturen und Ornamenten. Prunkvoll verzierten die Gebrüder das Innenleben ihres Gotteshauses, da sie sich nicht durch Vorgaben einschränken lassen mussten. Die Außenfassade ist im barocken Stil gestaltet – über den Toren der Kirche wacht der heilige Nepomuk in Form einer Statue. Im Giebel darüber sind die göttlichen Tugenden: Glaube, Liebe und Hoffnung verewigt.
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