Mo., 04.08.2014 , 15:45 Uhr

Bayernkaserne in München: Anwohner fürchten sich

Fast 2000 Flüchtlinge leben mittlerweile in der Bayernkaserne in der Heidemannstraße in München. Mittlerweile fürchten die Anwohner um ihre Sicherheit – die Stimmung um die Unterkunft brodelt.

 

Schlechtes Benehmen

Die Anwohner rund um den Komplex der Bayernkaserne sind teilweise mittlerweile verängstigt.

Es häufen sich Berichte über Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung, die angeblich Frauen belästigt haben, bis zur Besinnungslosigkeit trinken, oder vor Anwohnern uriniert haben.

Schlimmere Vergehen hat die Polizei bisher nicht bestätigt. Aber dem Betreiber eines Einzelhandels im direkten Umfeld der Bayernkaserne ist aufgefallen, dass in den letzten Wochen Waren abhanden gekommen sind, deren Wert sich auf rund 1000 Euro beläuft.

Er stellt die Asylbewerber an der Heidemannstraße nicht unter Generalverdacht, „rund 10 Prozent“ seien aber da, die den Menschen, die in dem Gebiet immer wieder Schwierigkeiten machen würden.

 

Zu viele Menschen – zu wenig Platz

Seit Ende Juni ist der Zulauf an Flüchtlingen, die in München landen, so hoch wie seit fast 20 Jahren nicht mehr.

Diejenigen, die in der Landeshauptstadt ankommen, müssen meist in die Bayernkaserne – und die ist überfüllt.

Sozialministerin Emilia Müller von der CSU hatte sogar die Idee, eine Zeltstadt zu errichten, um die Menschen überhaupt irgendwo unterbringen zu können.

Die Platzprobleme in der Bayernkaserne führen jetzt auch zu Kontroversen zwischen der Landeshauptstadt München und dem Freistaat Bayern:

Oberbürgermeister Dieter Reiter von der SPD hatte der Regierung von Oberbayern erlaubt, die LKW-Hallen der Bayernkaserne notbehelfsmäßig auch noch als Unterkunft zu öffnen – allerdings befristet bis August.

Über 500 Menschen sollen dort untergebracht gewesen sein, auf engstem Raum – schwierig vor allem, weil sich unter ihnen viele Menschen aus Kulturen befinden, die sich untereinander nicht unbedingt grün sind: Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, Ghana, Nigeria und anderen afrikanischen und arabischen Staaten.

Anfang August ist die Notunterkunft jetzt geräumt worden und wieder fehlen die Plätze an allen Ecken und Enden. Jetzt hat OB Reiter der Sozialministerin empfohlen, die Mc-Graw-Kaserne in München als Platz für die Asylanten anzubieten.

Schon vorher wird wohl die Funkkaserne am Frankfurter Ring in Schwabing als Übergangslösung Platz für rund 300 Personen bieten.

Ende 2016 läuft der Mietvertrag für die Bayernkaserne an der Heidemannstraße aus. Bis dahin soll eine endgültige Lösung gefunden sein.

 

Erste Drohungen im Netz: 

Wie die Münchner Polizei mitteilt sind aktuell zwei Personen ermittelt worden, die im Internet eine Gruppe unter dem Namen „Gegen das Asylhaus an der Bayernkaserne“ gegründet hatten. Mittlerweile ist die Gruppe wieder gelöscht worden und die Täter waren geständig. Sie hatten mit Straftaten gedroht und fremdenfeindliche Äußerungen veröffentlicht.

 

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adc

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