Di., 20.12.2016 , 15:54 Uhr

"Besenstielräuber" verurteilt

Der als „Besenstielräuber“ in den 1990er Jahren bekannt gewordene Mann muss wegen einer versuchten Millionen-Erpressung des FC Bayern München erneut hinter Gitter. Er wurde am Dienstag zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

 

Das Landgericht München I sprach den inzwischen 64 Jahre alten Mann wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung schuldig.

 

Zu seinen Gunsten legte das Gericht sein umfassendes Geständnis aus, wie der Vorsitzende Richter Philipp Stoll in der Urteilsbegründung sagte. Verschärfend sei ein Teppichmesser gewertet worden, das bei der geplanten Übergabe der Beute in seinem Auto gelegen habe. Und: „Zu Lasten des Angeklagten haben wir die Vorstrafe berücksichtigt.“

 

Der Mann hatte in den 1990er Jahren 16 Mal Banken im Raum München und im Oberland überfallen. Er sperrte dabei Bankangestellte in Putzräume und blockierte die Tür mit einem Besenstiel – daher sein Spitzname. Für die Überfälle kassierte er 13 Jahre und sechs Monate Gefängnis.

 

Nach der Haftentlassung kam er schnell wieder in Geldnot. Im vergangenen Februar versuchte er deshalb erfolglos, den deutschen Fußball-Rekordmeister um insgesamt drei Millionen Euro zu erpressen. In seinem Geständnis begründete er die Tat mit seiner desolaten finanziellen Lage. Beim FC Bayern entschuldigte er sich brieflich.

 

Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft gefordert. Der Verteidiger verlangte hingegen ein Jahr und sechs Monate ohne Bewährung. Es gebe viele Argumente für einen minderschweren Fall, nicht zuletzt sei kein Schaden entstanden, sagte er in seinem Plädoyer. Der Anwalt hat bereits Rechtsmittel angekündigt. „Ich werde im Auftrag meines Mandanten Revision einlegen“, sagte er nach dem Urteil.

 

dpa/lby

besenstiel Besenstielräuber FC Bayern Gericht Haft Staatsanwaltschaft München I

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 03.12.2025 Warum die Haustür wichtiger ist als Sie denken Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt: Einbrecher nutzen überwiegend leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren, doch auch Haustüren (https://oknoplast.de/haustueren/) sind häufige Angriffsziele. Entscheidend ist die Widerstandsdauer. RC2-Türen halten einem Einbruchsversuch mindestens drei Minuten stand, RC3-Türen mindestens fünf Minuten. Das klingt nach wenig Zeit, doch genau diese Minuten machen den Unterschied: Die meisten Gelegenheitstäter geben bereits nach wenigen 02.12.2025 Pferdesport im Aufwind: Moderne Strategien für gesunde, leistungsstarke Turnierpferde Der Pferdesport erlebt in den vergangenen Jahren einen spürbaren Wandel. Turnierplätze, Trainingsanlagen und Reitställe sind nicht mehr nur Orte, an denen sportliche Höchstleistungen erwartet werden, sondern auch Schauplätze eines neuen Verantwortungsbewusstseins. Im Mittelpunkt stehen Sportpferde, die als Hochleistungssportler gelten und entsprechend umsichtig betreut werden. Gesundheit, Wohlbefinden und mentale Ausgeglichenheit sind zu zentralen Messgrößen geworden –