München – Wohl betrunken ist ein junger Mann in den Gleisbereich der S-Bahn-Strammstrecke gefallen und lebensbedrohlich verletzt worden. Der 22-Jährige sei am frühen Sonntagmorgen torkelnd am Bahnsteig der Station Isartor entlanggegangen und auf ein Gleis gestürzt, teilte die Bundespolizei mit.
Ein 22-Jähriger ist am Sonntagmorgen (10. April) ohne Fremdeinwirkung am S-Bahnhaltepunkt Isartorplatz ins Gleis. Er zog sich dabei lebensbedrohliche Verletzungen zu. Ein Triebfahrzeugführer meldete um 06:28 Uhr eine im Gleisbereich liegende Person. Ermittlungen ergaben, dass ein 22-jähriger Rosenheimer um 16:19 Uhr torkelnd ins Gleis gestürzt war. Eine Kameraauswertung zeigt, wie der Mann zuvor auf einer Bank saß, diese verlies, sich torkelnd am Bahnsteig aufhielt und dann, schwankenden den leeren Bahnsteig entlanggehend, in Richtung der Gleise stürzte.
Video: Mit über 440 Kilometern ist das S-Bahnnetz Münchens das größte in ganz Deutschland. Deshalb macht die Bundespolizei mehrfach pro Woche und teilweise sogar mehrfach am Tag (auch nachts) Kontrollflüge um Personen im Gleis aufzuspüren oder um zu sehen, wo sich neue Schleichwege durch’s Gebüsch gebildet haben. Wir durften bei einem Streifenflug mit an Bord sein.
Der Rosenheimer muss nach erstem Anschein so vom Bahnsteig gestürzt sein, dass er Nahe der Rettungsnische zum Liegen kam. Er befand sich nicht in den Gleissträngen, so dass er von drei in den Haltepunkt einfahrenden S-Bahn-Triebfahrzeugführern nicht wahrgenommen worden war. Erst dem Triebfahrzeugführer einer vierten S-Bahn fiel etwas im Gleis auf. Bei der Nachschau wurde der Gestürzte unter der Rettungsnische erkannt. Er wurde anschließend geborgen und nach Auskunft der behandelnden Ärzte mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Im Bereich der Stammstrecke kam es aufgrund der Streckensperrung zu erheblichen betrieblichen Verzögerungen im S-Bahnverkehr.
dpa/pm