Mi., 20.03.2019 , 14:09 Uhr

BMW: Gewinnrückgang 2019, Einsparungen, kein Stellenabbau und Investitionen in neue Technologien

Der Münchner Automobilhersteller BMW rechnet im laufenden Jahr mit einem weiteren Gewinnrückgang, will aber im Gegensatz zu anderen Autoherstellern aber keine Stellen abbauen. 2018 sank der Umsatz leicht auf 97,5 Milliarden Euro.

 

BMW werde wenig gefragte Modell- und Motorvarianten konsequent aus dem Angebot streichen, die Fahrzeugentwicklung stärker digitalisieren, den Vertrieb straffen und so in den nächsten vier Jahren 12 Milliarden Euro einsparen, sagte Vorstandschef Harald Krüger am Mittwoch in München.

 

BMW erwartet auch 2019 Gewinnrückgang

Mit der Bilanz des vergangenen Jahres zeigte sich Finanzvorstand Nicolas Peter unzufrieden. BMW verkaufte zwar mehr Autos, aber der Umsatz sank leicht auf 97,5 Milliarden Euro. Wegen der Rabattschlacht bei der Umstellung auf den neuen Abgasstandard WLTP, der chinesischen Strafzölle auf die in den USA gebauten BMW-Fahrzeuge, Rückrufen und hoher Investitionen fiel das Ergebnis vor Steuern um 8 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Der Gewinn brach sogar um 17 Prozent ein auf 7,2 Milliarden Euro. Die Dividende für die Aktionäre wird nun entsprechend gekürzt.

 

 

Konzernergebnis vor Steuern unter Vorjahresniveau

Auch 2019 gibt es Gegenwind. Steigende Rohstoffpreise und der starke Euro dürften BMW mehr als eine halbe Milliarde Euro kosten. Zugleich müssen die Münchner weiter kräftig in neue Modelle, Elektromobilität und die Entwicklung autonom fahrender Autos investieren. Selbst wenn es keinen ungeregelten Brexit und keine Zollerhöhungen zwischen den USA und China gibt.

 

 

 

E-Auto-Strategie: BMW-Chef widerspricht VW-Chef

 

BMW-Chef Harald Krüger hat die Forderung des VW-Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess nach der Konzentration aller Fördermittel auf Batterieautos entschieden widersprochen.

Wo ich ganz klar anderer Meinung bin, ist Technologieoffenheit“, sagte Krüger am Mittwoch in München.

Die Entwicklung in verschiedenen Teilen der Welt sei sehr unterschiedlich, und wie schnell überall die Infrastruktur für reine vollelektrische Fahrzeuge entstehen werde, diffrenziert. In einigen Ländern sei auch Wasserstoff eine Alternative zum Batterieauto.

„Daraus ergibt sich heute Nachmittag Diskussionsbedarf“, sagte der BMW-Chef.

Diess und Krüger wollten am Mittwochnachmittag mit Daimler-Chef Dieter Zetsche und dem Präsidenten des Autoindustrieverbands VDA, Bernhard Mattes, ausloten, ob sie eine gemeinsame Linie finden können. Diess will Subventionen auf kleine vollelektrische Autos konzentrieren und sagte:

«Technologieoffenheit ist jetzt die falsche Parole.»

BMW baut vor allem große Autos und hat zehn Hybid-Modelle im Angebot. Es sei möglich, dass die Politik in einem wichtigen Land Hersteller dazu verpflichten werde, Wasserstoff-Brennstoffzellen-Autos anzubieten und sie andernfalls überhaupt keine Autos mehr dort verkaufen dürften. Deshalb sei Technologieoffenheit sehr wichtig.

Zur Debatte über den VDA und Spekulationen über einen Austritt von VW aus dem Verband sagte Krüger: «Wir stehen zum VDA.»

 

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