Nachdem in Burghausen ein per Haftbefehl gesuchter Marihuana-Dealer von einem Polizisten durch einen Kopfschuss ums Leben gekommen ist, klagt nun seine Familie den Schützen an. Auch die Anwohner um den Ort des Geschehens erheben schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
++Update: Die Ermittlungen wurden eingestellt. Mehr dazu hier.++
Nach einem Warnschuss in die Luft wollte ein Polizist dem Flüchtenden ins Bein schießen, traf ihn allerdings am Hinterkopf und verletzte ihn so schwer, dass er noch am Einsatzort verstarb. Drei Monate nach dem Tod des 33-Jährigen herrscht noch immer Fassungslosigkeit – sowohl unter Anwohnern, die in der Nähe leben, als auch im Kreise der Familie des Verstorbenen.
Der Mann war per Haftbefehl gesucht worden, er stand unter dem Verdacht, mit größeren Mengen Marihuana gehandelt zu haben. Nach einem Bericht von innsalzach24 hatte der Zivilfahnder an besagtem Tag bereits beim ersten Blickkontakt seine Waffe gezogen. Die Zeitung bezieht sich dabei auf die Aussagen eines 15 jährigen Jungen, der gemeinsam mit anderen Kindern bei dem Schuss in der Nähe gewesen sein soll. Der zeitliche Abstand zwischen dem Warnschuss und dem Abfeuern der tödlichen Kugel sei darüber hinaus sehr gering gewesen, zitiert das Blatt den Jungen.
Die Mutter des Erschossenen hat sich nun rechtlichen Beistand geholt. In einem Prozess will sie als Nebenklägerin auftreten, “der Polizist habe eine gerechte Strafe verdient”. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin in dem Fall. Der Beamte wurde bereits von Dienst suspendiert.