Aufstehen und Haltung beziehen, dafür will München stehen. Genau das haben die Fahrgäste in einem Münchner Bus nun getan. Ein 60-Jähriger beleidigte einen Münchner mit türkischen Wurzeln äußerst aggressiv. Der gesamte Bus stand auf und verteidigte ihn – der Rassist wurde rausgeschmissen.
Urplötzlich begann ein 60 Jahre alter Mann einen ausländisch aussehenden Münchner zu beschimpfen. Er beleidigte diesen äußerst aggressiv. Die tz berichtet, dass Bayram Yildiz (30) kurz nach 20 Uhr an der Schwanthalerhöhe in den Bus stieg. Er ist gebürtiger Haushamer mit türkischen Wurzeln und hat dunkles Haar. Genau dieses Haar und sein Aussehen schienen einen anderen Fahrgast, unnötigerweise, zu verärgern.
„Er fing an, mich böse zu beleidigen“, erzählt Bayram der tz. Die Worte sind unfassbar: „Ich war Henker in Dachau, dein Gesicht merke ich mir, ich erwische dich schon“, rief der rund 60 Jahre alte Fremde. „Geh dahin zurück, wo du herkommst.“ Bayram ist irritiert und weiß nicht wie er reagieren soll. Was soll er sagen? Doch mit dem Folgenden hat Bayram wohl auch nicht gerechnet.
Andere Fahrgäste bekommen die miese Aktion mit und stehen auf. Sie weisen den Mann lautstark zurück, wie der bayrische Türke der tz, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, erzählt. Besonders eine Frau schrie den Fremden regelrecht an. Was er sich denn einbilde und für einen Blödsinn er fasle. Der Busfahrer stoppte daraufhin sofort seinen Bus und griff ein. Er drohte dem Rassisten damit, sofort die Polizei zu alarmieren, sollte er nicht auf der Stelle seinen Bus verlassen. Die Fahrgäste im Bus klatschten und der Fremden-Hasser schlich sich nach Angaben der tz „kleinlaut“ aus dem Fahrzeug. „Es war selbstverständlich, dass ich hier einschreite“, sagte der Busfahrer bescheiden.
Bayram Yildiz ist dankbar und will das nochmals zum Ausdruck bringen. „Ich fand diese ganze Hilfe einfach großartig. Toll, wie die Münchner für mich eingetreten sind. Weil aber alles so schnell ging, hatte ich leider keine Möglichkeit, mich zu bedanken. Das will ich hiermit tun.“
Aufstehen und Haltung beziehen. Das reicht aus, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen und Fremden-Hass aus München zu vertreiben. Auch wir sagen Danke!
(tz/jh)