Kunst und Gesellschaft miteinander vereinen – das ist die Gründungsidee des Künstlerhauses. Auch heute verfolgt die Münchner Künstlerhausstiftung noch das Ziel, Kunst und Kultur zu bewahren und durch ein Angebot verschiedener Aktivitäten oder Auftritte, das Künstlerische den Menschen nahezubringen.
„Das Haus soll allen Künstlern ein Sammelplatz sein, ein Mittelpunkt für Frohsinn, Rat und erste Tat“ lautet es in der Gründungsurkunde von 1893, die bei der Grundsteinlegung verlesen wurde. Aus dem Kreis der Künstlergesellschaft Alltoria ist die Idee des Künstlerhauses entstanden – es sollte als Treffpunkt der Künstler und der Gesellschaft dienen. Alltoria ist eine Gemeinschaft berühmter Maler, Bildhauer, Musiker und bedeutender Vertreter der Münchner Gesellschaft. Im Jahre 1900 wurde das Gebäude von Prinzregent Luitpold von Bayern eingeweiht. Gabriel von Seidl erbaute das Haus als Neorenaissance-Gebäude. Es ist nicht nur Mittelpunkt der Geselligkeit sondern auch Ort vieler großer Feste.
Unter Adolf Hitler musste das Künstlerhaus 1938 umgebaut werden. Auch der Künstlerhausverein wurde von den Nationalsozialisten aufgelöst, enteignet und in die „Kameradschaft der Künstler“ eingegliedert. 1944 zerstörte ein Fliegerangriff das Haus vollkommen. Architekt Prof. Dr. Erwin Schleich baute das abgebrannte Haus wieder auf. 1961 feierte dann das Künstlerhaus Wiedereröffnung unter Herzog Albrecht von Bayern – die Münchner versprachen sich einen Neuanfang im Glanz der Tradition.
Wirtschaftliche Probleme zweckentfremdeten das Haus kurzeitig. Der Fokus lag nicht mehr auf dem Zusammentreffen der Künstler und Gesellschaft, sondern auf Tagungen und Kongressen, die für finanzielle Sicherheit sorgen sollten. In den 80er-Jahren versuchte der „Münchner Künstlerhaus-Verein“, einen Kompromiss zwischen der Gründungsidee und der wirtschaftlichen Verantwortung zu finden. Daher wurde das Haus einerseits für Tagungen, Seminare oder Feiern vermietet aber auch für das hauseigene Kulturprogramm genutzt – so kann das Haus positiv in die Zukunft blicken.
2001 wurde das Künstlerhaus in eine Stiftung umgewandelt. Erhalt und Pflege des Baus und das Engagement in diversen Genres der Kunst sind Zwecke der Gründung. Das kulturelle Programm beinhaltet unter anderem Ausschreibungen von internationalen Kunstwettbewerben, Klassik- und Jazzkonzerte, Lesungen, Theater und Tanz.
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