Bei den Drills begeistert ein aufgewecktes Jungtier die Tierpark-Besucher. Frech sieht es aus, das kleine Affenbaby mit seinen abstehenden Ohren und den zu Berge stehenden Haaren.
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Er ist erst knapp eine Monat alt, das junge Drillbaby im Tierpark Hellabrunn. Am 24. Juni brachte die zehnjährige Mutter „Kaduna“ ihr Baby zur Welt. Es ist bereits ihr drittes Baby, weshalb sie als sehr erfahren im Umgang mit Nachwuchs gilt. Der Vater ist der zwölf Jahre alte Bakut. Der jüngste Spross und seine beiden Brüder, Nepomuk und Oneto, reihen sich in einer Gruppe von nun insgesamt sieben Mitgliedern ein.
Der kleine Neuzugang wurde auf den Namen Pinto getauft. Pinto klammert sich mittlerweile am liebsten an seine Mutter, da es dort für ihn am sichersten ist. Kleine Drills wie Pinto werden bis zu einem Jahr lang gesäugt. Versteckspielen an Mamas Bauch, ein paar Schritte alleine, dann schnell wieder an die Brust und Energie tanken, so sieht Pintos Alltag aus.
Zoodirektor Rasem Baban freut sich über den Nachwuchs: „Innerhalb von nur zwei Jahren sind in Hellabrunn vier Drill-Babys geboren, drei davon sind Nachkommen von Kaduna und Bakut. Auf diesen Zuchterfolg ist der Tierpark besonders stolz, da die Affenart der Drills zu den bedrohtesten der Welt gehört. In Europa leben derzeit weniger als 70 Drills in 16 Zooanlagen. Der Münchner Tierpark ist Mitglied in dem Verein „Rettet die Drill“. Sie leisten einen Beitrag zum erhalt der Art und setzen sich für frei lebende Drills ein.
In seinem Lebensraum in den tropischen Regenwäldern von Kamerun, Nigeria, Gabun und auf der Insel Bioko wird der Bestand heute nur noch auf etwa 3.500 Tiere geschätzt. Der Lebensraum der Drills ist kleiner als die gesammte Schweiz. Auch die fortschreitende Abholzung und die schonungslose Jagd auf diese Affenart tragen zu ihrer starken Gefährdung bei.
(Tierpark Hellabrunn/jh)