Da er Drogen über das Darknet erwarb und vertrieb, wurde ein 32-Jähriger jetzt zu einer Freiheitsstrafe von 8 Jahren verurteilt.
Das sogenannte Darknet macht es möglich, dass Drogenhändler unter hoher Anonymität ihren illegalen Geschäften nachgehen können. Dennoch schaffen es Fahnder immer wieder, Täter aufzuspüren. So auch in diesem Fall.
Bereits im April 2015 wurden der 32-jährige arbeitslose Haupttäter und sein 35-jähriger Mittäter festgenommen, da sie unter Verdacht standen, verschiedene Betäubungsmittel im Darknet zu vertreiben. Der Haupttäter war schon Ende 2014 im Visier der Ermittler der KPI Fürstenfeldbruck gelandet, da sie Ungereimtheiten bei Paketen gefunden hatten, die sie mit einer Sicherstellung von 5.000 Ecstasy-Tabletten in Australien verbinden konnten.
Unter dem Namen „Down Under“ deckte dann eine Ermittlergruppe des Bayerischen Landeskriminalamts eine komplexe Organisationsstruktur von Drogenhändlern auf. Unter 19 Aliaspersonalien bestellte der Haupttäter Drogen im Kilogrammbereich über das Darknet, die er dann über Packstationen an seine Abnehmer verkaufen konnte. Allerdings reichte die vermeintliche Anonymität des Darknets nicht aus und die Ermittler konnten ein Verfahren gegen 12 weitere Verdächtige einleiten und mehrere Kilogramm Amphetamin, Kokain und Marihuana sicherstellen.
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Am 20.05. mussten der Haupttäter und zwei seiner Mittäter dann die Konsequenzen für ihr Handeln tragen. Das LG München II verurteilte den Haupttäter zu einer Freiheitsstrafe von 8 Jahren. Zusätzlich muss er über 122.000 Euro abführen, die mit den Geschäften im Zusammenhang stehen. Für die anderen beiden Täter lautete das Urteil 3 Jahre Freiheitsstrafe und 1 Jahr und 9 Monaten Bewährung.
Das heißt allerdings nicht, dass die Ermittlungen jetzt beendet sind, da die Ermittler schon eine weitere Organisation im Visier haben, die das Darknet für ihren Drogenhandel nutzt.
Anfang Oktober wurde ein 21-Jähriger nicht vorbestrafter Ismaninger wegen des Handels mit Drogen mit zu einer Jugendstrafe von 1 Jahr und 3 Monaten auf Bewährung verurteilt. Mehr dazu hier.