Fr, 28.11.2014 , 14:01 Uhr

FC Bayern München: Langweilige Liga? Nicht für Guardiola - Schöne Berlin-Erinnerungen

Berlin ist immer eine Reise wert, besonders für Pep Guardiola. Eine Trophäe gibt es diesmal gegen Hertha nicht zu gewinnen, aber mit zwei ausgeruhten Weltmeistern soll der nächste Schritt zur programmierten Herbstmeisterschaft gelingen.

 

An Berlin hat Pep Guardiola nur die schönsten Erinnerungen. Zweimal war der spanische Starcoach bislang mit dem FC Bayern in der Hauptstadt – und beide Male kehrte er mit einer wertvollen Trophäe nach München zurück. Am 25. März 2014 machte der deutsche Rekordchampion mit einem lockeren 3:1-Erfolg gegen Gastgeber Hertha BSC im Olympiastadion den frühesten Titelgewinn der Geschichte der Fußball-Bundesliga perfekt. Und keine zwei Monate später, am 17. Mai, konnten die Bayern nach einem dramatischen 2:0-Sieg nach Verlängerung gegen Borussia Dortmund mit dem goldenen DFB-Pokal eine Ehrenrunde drehen.

 

Am Samstag kehrt Guardiola in die wieder voll besetzte Arena zurück. Erneut geht es gegen die Hertha, aber einen Titel können die Bayern ausnahmsweise im November noch nicht gewinnen. Es geht für sie lediglich um den nächsten Schritt zur Herbstmeisterschaft, die bei bereits sieben Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg höchstens noch eine Frage des Zeitpunktes sein sollte. „Hinter Bayern ist es für alle schwer, die um den Titel mitspielen wollen“, sagte Hertha-Coach Jos Luhukay.

 

Guardiola musste sich darum auch am Freitag die Frage nach der großen Langeweile in der Bundesliga gefallen lassen. „Langeweile? In der Bundesliga? Nein! Warum?“, lautete seine Antwort. Siegen macht doch Spaß – im Gegensatz zum Verlieren. „Ich hasse Niederlagen“, hatte Weltmeister Jérome Boateng nach dem unglücklichen 2:3 der Bayern in der Champions League bei Manchester City gestöhnt.

 

Womöglich müssen die Berliner für die erste Saisonpleite des Rekordmeisters nach zuvor 18 ungeschlagenen Partien büßen. Zumal Guardiola nach dem Kraftakt in Unterzahl gegen ManCity das Offensivspiel mit zwei ausgeruhten Weltmeistern beleben kann. Thomas Müller und Mario Götze hatten am Dienstag in der Königsklasse pausiert und dürften in die Startelf des Meisters zurückkehren. Denn Guardiola braucht frische Kräfte. „Die Spieler waren müde“, berichtete er am Freitag zu den Nachwirkungen von Manchester. Zudem erwartet er einen sehr physischen Gegner. „Hertha ist eine sehr intensive Mannschaft, sehr aggressiv.“

 

Zwei Niederlagen nacheinander, das gab es unter Guardiola noch nie. Und für die fünf Ligaspiele bis zur Winterpause hat sich das Münchner Starensemble noch viel vorgenommen, wie Mittelfeldspieler Sebastian Rode verkündete: „Wir haben das Ziel, bis zur Winterpause keinen Punkt mehr abzugeben.“ Auf 45 Zähler kämen die Bayern dann, das wären übrigens zwei weniger als nach der Hinrunde 2013/14 auf dem Weg zur Express-Meisterschaft. „Wir sind eine gute Mannschaft, aber nicht eine perfekte“, sagte Guardiola am Freitag vor der Reise nach Berlin.

 

Die Hertha-Fans sind jedenfalls in Festtagsstimmung. Die Kapazität des Olympiastadions wurde noch um einige Plätze auf 76 197 Zuschauer erhöht. Hertha-Coach Luhukay macht sich aber nichts vor: „Natürlich sind die Bayern in der Liga unangefochten“, bemerkte er. Daran würde auch der erste Ausrutscher in Manchester nichts ändern: „Die Niederlage wird sie nicht umwerfen, im Gegenteil.“

 

Dass sein Team nichts zu verlieren hätte, glaubt Luhukay im übrigen nicht. „Ich kann mit dem Spruch nichts anfangen“, erklärte der Niederländer. „Wenn man hoch verlieren würde, wäre es keine schöne Angelegenheit.“ Seine Forderung an sein Team lautet: „Wir müssen den Respekt ablegen.“ Trotz des erlösenden 2:1-Sieges zuletzt beim 1. FC Köln ist Hertha nur drei Punkte von der Abstiegszone entfernt. „Wir sind extrem mit uns selbst beschäftigt“, sagte Luhukay und bemerkte: „Wir können unseren Plan haben. Ob Bayern das zulässt, ist eine andere Frage.“

Los geht's mit dem Abschlusstraining vor #BSCFCB. #MiaSanMia https://t.co/DO0GwNAVn9

— FC Bayern München (@FCBayern) 28. November 2014

 

rico güttich / dpa

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