Es gibt in München viele Menschen, die auf dem Wohnungsmarkt keine Chance haben. Arbeitslose, Kranke oder Mittellose müssen oft in Notunterkünften untergebracht werden. Im Glockenbachviertel soll nun in der Thalkirchner Straße ein Haus für wohnungslose Familien eingerichtet werden – dieser Plan stößt bei den Anwohnern auf Widerstand.
Bis zu 250 Menschen könnten in dem Mietshaus untergebracht werden. Ins Leben gerufen wurde dieser Plan vom Münchner Sozialreferat. Es soll keine dauerhafte Unterkunft sein, die Familien würden dort nur vorübergehend leben. Diese Idee geht so manchem gegen den Strich.
Heute, am 11. September, ist übrigens Tag der Wohnungslosen. Ende Juli gab es in München rund 3500 Menschen, die keine Wohnung hatten und deshalb in Notunterkünften untergebracht waren. Mit Notunterkunft sind meist Pensionen gemeint, die die Stadt anmietet. Da geht natürlich einiges an Finanzmitteln drauf. Es müssen eigene Objekte her. Das Haus in der Thalkirchner Straße im Glockbachviertel gehört einer Eigentümergemeinschaft und würde sich für den genannten Zweck bestens eignen; fast 100 Wohnungen, alle möbliert, alle mit Küche und Bad. Der Stadtrat hat gestern grünes Licht für das Vorhaben gegeben.
Betreuen würde die Familien das Evangelische Hilfswerk. Mit Hilfe von Sozialarbeitern sollen die Familien nach und nach eigene Wohnungen finden und so Platz für neue Anwärter schaffen. Die Anwohner haben vor, eine Unterschriftenaktion gegen das Vorhaben zu starten. „Da war schon mal ein Asylantenheim drin und dort war es unerträglich laut und schmutzig“, so eine Anwohnerin. Das Haus sei sehr lärmdurchlässig, das größte Problem wäre die Lärmbelästigung.
Ob das Projekt im derzeitigen Planungsstand gestoppt werden kann, ist noch unklar. Noch ist ja nicht einmal sicher, ob es eine Unterschriftensammlung geben wird oder sich die Anwohnerschaft doch mit der Situation abfindet.
jn