Do., 14.03.2019 , 14:22 Uhr

Großer Ermittlungserfolg gegen internationalen Drogenhändlerring

Ein Drogenhändlerring der „neue psychoaktive Stoffe“ an mehr als 20 000 Käufer in Deutschland und im Ausland verschickt hat, ist von der bayerischen Polizei aufgelöst worden. Die Organisation um einen 32-jährigen Münchner Drogenproduzenten hatte über mindestens 30 Internetshops sogenannte «Kräutermischungen» verkauft. Es handelt sich um einen international tätigen Drogenhändlerring.

 

 

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, CSU, hat am Donnerstag mitteilt, dass das  Ermittlungsverfahren deutschlandweit das bisher größte gegen sogenannte Neue psychoaktive Stoffe (NpS) war. Bei diesen Stoffen handelt es sich um chemisch hergestellte Cannabis-Alternativen, die mit Trägermitteln wie Nutzhanf oder Damianakraut gemischt werden. Das Mischungsverhältnis dieser Drogen schwankt stark und kann dadurch auch tödlich wirken.

 

„Mit Verharmlosungen wie ‚Badesalz‘ oder ‚Kräutermischungen‘ hat dieses Teufelszeug überhaupt nichts zu tun“, warnte der Minister. „Wer NpS konsumiert, spielt mit seiner Gesundheit und seinem Leben!“

 

 

Gesundheit und Leben in Gefahr

 

Der 32-jährige Haupttäter wurde bereits im März 2018 festgenommen. Aus ermittlungstaktischen Gründen veröffentlichten die Behörden den Erfolg erst jetzt. Desweiteren sitzt fünf weitere Tätern in Untersuchungshaft. Nach aufwendigen internationalen Ermittlungen gelang dem Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) und der Staatsanwaltschaft, eine bandenmäßig strukturierte Organisation zu zerschlagen, die NpS im großen Stil produziert und weltweit versendet hatte.

 

„Uns ist damit ein empfindlicher Schlag gegen einen weltweiten NpS-Händlerring gelungen“, betonte Herrmann und lobte die akribische und hartnäckige Arbeit der Ermittler.

 

Bei der Vorstellung der Hintergründe in München mit Vertretern von Polizei und Staatsanwaltschaft erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, dass es sich um das deutschlandweit bislang größte Ermittlungsverfahren gegen einen NpS-Händlerring handelt. Gleichzeitig machte der Innenminister deutlich, den Kampf gegen NpS künftig weiter mit Hochdruck zu führen. Hierzu wurde eine Arbeitsgruppe der Bayerischen Polizei, die aus Rauschgiftexperten aus ganz Bayern besteht, ins Leben gerufen.

 

„Wir wollen NpS durch die Aufklärung potentieller Konsumenten und die Zerschlagung von Drogenküchen bestmöglich zurückdrängen“, formulierte Herrmann als Ziel.

 

 

Die Anzahl der durch NpS Getöteten lag 2016 in Bayern bei 40, 2017 bei 37 und 2018 bei acht Personen. Ein Erklärungsansatz für diese rückläufigen Zahlen ist laut BLKA-Experten, dass 2018 eine hochpotente Substanz, die 2017 für ein Drittel der Toten verantwortlich war, vom Markt verschwunden ist.

 

Ein besonderes Problem sei, dass die Hersteller von NpS nicht selten in kurzen Zeitabständen ihre Rezepturen ändern, um zu versuchen, gesetzliche Bestimmungen zu umgehen. Von einem Tag auf den anderen könne in einem Produkt gleichen Namens ein viel gefährlicherer Wirkstoff enthalten sein.

 

„Damit gehen für den Konsumenten unkalkulierbare Risiken einher“, so der Minister. Selbst Kleinstmengen im Milligrammbereich könnten tödlich sein.“

Das BLKA führt in enger Kooperation mit der Kriminalpolizeiinspektion Ansbach im Auftrag der Staatsanwaltschaft Ansbach seit Ende Dezember 2017 ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen die bundesweit agierende Tätergruppierung, die mit NpS im Tonnenbereich gehandelt hatte. Das Ermittlungsverfahren richtet sich derzeit gegen 42 Personen, davon befinden sich fünf in Untersuchungshaft.

Innenminister Joachim Herrmann landeskriminalamt LKA ministerium NpS psychoaktive Stoffe Staatsanwaltschaft

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 15.12.2025 Arbeit 4.0 in München: Warum dynamische Raumkonzepte der Schlüssel zum Erfolg sind Die traditionelle Vorstellung vom Arbeitsplatz – ein fester Schreibtisch in einem zentralen Büro, besetzt von neun bis fünf – erodiert zusehends. Angetrieben durch die Digitalisierung, einen globalisierten Wettbewerb und beschleunigt durch die Erfahrungen der letzten Jahre, befindet sich die Arbeitswelt in einem tiefgreifenden Wandel. Unternehmen und Fachkräfte definieren die Parameter für Produktivität, Zusammenarbeit und Erfolg 03.12.2025 Warum die Haustür wichtiger ist als Sie denken Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt: Einbrecher nutzen überwiegend leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren, doch auch Haustüren (https://oknoplast.de/haustueren/) sind häufige Angriffsziele. Entscheidend ist die Widerstandsdauer. RC2-Türen halten einem Einbruchsversuch mindestens drei Minuten stand, RC3-Türen mindestens fünf Minuten. Das klingt nach wenig Zeit, doch genau diese Minuten machen den Unterschied: Die meisten Gelegenheitstäter geben bereits nach wenigen