An einer Freiheitsstrafe für Uli Hoeneß geht nach Ansicht von Steuergewerkschaftschef Thomas Eigenthaler kein Weg mehr vorbei. «Eine Freiheitsstrafe ist für mich absolut zwingend», sagte er dem Bayerischen Rundfunk. «Ob sie jetzt noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann, daran habe ich ganz, ganz starke Zweifel.»
Hoeneß hatte am Montag gestanden, 18,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen zu haben. Die Staatsanwaltschaft ging in ihrer Anklage noch von 3,5 Millionen aus. Am zweiten Verhandlungstag gegen den Präsidenten des FC Bayern blieb ein erneuter großer Andrang zunächst aus. Deutlich weniger Zuschauer fanden sich am Dienstag vor dem Münchner Justizpalast ein.
Trotzdem bleibt es spannend. Die Finanzbeamtin, die an diesem Dienstag aussagen soll, ist bereits die letzte von vier geladenen Zeugen. Ursprünglich hatte der Vorsitzende Richter Rupert Heindl geplant, schon am Donnerstag das Urteil gegen den Fußball-Funktionär zu verkünden. Ob sich durch das überraschende, weitreichende Geständnis etwas am Zeitplan ändert, war nach Angaben des Gerichts zunächst unklar. Gespannt wird nun verfolgt, ob eine Tendenz zu erkennen ist, inwieweit die von Hoeneß gestandenen neuen Millionenbeträge die Verhandlung beeinflussen.
jn / dpa