Angeleint an einen Zaun des Starnberger Tierheims und völlig unterkühlt: So wurde ein Schäferhund am Freitag von einer Mitarbeiterin des Tierheims gefunden. „Rox“ – so der Name des Hundes – wurde in der Nacht ausgesetzt.
Neben einer blauen Reisetasche mit Halsbändern und Leinen, lag auch ein Brief bei dem Schäferhund. „Rox“ hätte einer älteren Dame gehört, die sich auf Grund einer Krankheit nicht mehr kümmern könnte, so das Schreiben. Der in die Jahre gekommene Schäferhund sei aber sehr geliebt worden und freundlicher Natur.
Mitarbeiter des Tierheims am Starnberger Franziskusweg hatten „Rox“ mit ins Heim genommen. Dort habe er sich beim Morgenkaffe dazugelegt und aufgewärmt, wie Tierheimleiterin Christine Hermann „merkur.de“ erzählte. Sie verstehe nicht, wie jemand ein Tier so herzlos und feige nachts aussetzen kann. Deshalb hat sie den Fall auch angezeigt.
Vor allem die Tatsache, dass ein alter Hund in eisiger Kälte und Dunkelheit alleine gelassen wird, schockt die Mitarbeiter des Tierheims. Schließlich kann man Tiere den ganzen Tag persönlich vorbeibringen, außerdem gibt es auch eine Notklingel. Ein krankes und altes Tier in der Kälte auszusetzen, sei „feige und mies“.
Doch leider ist der Schäferhund „Rox“, kein Einzelfall. Häufig werden Kleintiere in Kisten vor dem Tierheim abgestellt, obwohl dies gesetzlich verboten ist.
Unabhängig davon beobachtet das Tierheim, dass in den letzten Jahren vor allem Hunde häufig ohne ersichtlichen Grund abgegeben werden. Wird das Tier den Besitzern zu anstrengend oder zeitaufwändig, wissen sie nicht mehr, was sie damit anfangen sollen.
Im kleinen Starnberger Heim kann „Rox“ in Zukunft nicht bleiben. Das Haus stößt längst an seine Kapazitätsgrenzen. Deshalb wurde er vorerst an ein Heim in Iffeldorf vermittelt, wo vor allem ältere Tiere leben.