München: Ein 16-jähriger „Pkw-Fahrer“ flüchtet vor der Polizei und wird nach einer spektakulären Verfolgungsfahrt gestellt. Der Schüler verursachte circa 10.000 Euro Schaden und stand vermutlich unter Drogeneinfluss.
Am Sonntag ereignete sich ein Zwischenfall, den man sonst nur aus Hollywoodstreifen kennt – eine Verfolgungsjagd wie sie eigentlich nur im Drehbuch stehen kann. Ein 16-jähriger Schüler fuhr mit vier Insassen über die Herzogstraße. Unmittelbar hinter ihm war ein Polizeifahrzeug unterwegs. An der Kreuzung zur Leopoldstraße wollten die Polizisten den Schüler anhalten, da einige der Personen nicht angegurtet waren. Als der Schüler dies erkannte, versuchte er zu fliehen und fuhr dabei über die Trambahngleise in den Busbahnhof der Münchner Freiheit.
Seine Flucht führte ihn über die Leopoldstraße zur Ungererstraße und dann in die Dietlindenstraße. An der Biedersteiner Straße bog der 16-Jährige nach links ab und raste mit circa 80 km/h in eine 30er-Zone. Danach versuchte er über den Isarring zu entkommen.
Am Tucherpark gelang es der Polizei, ihr Fahrzeug rechts neben den Pkw zu platzieren. Doch der Jugendliche bog nach rechts ab und so konnten der Fahrer des Polizeifahrzeugs nur knapp eine Kollision verhindern. Dieser verlor dabei die Kontrolle über das Auto und prallte gegen zwei Parkverhinderungsbügel. Der Schüler floh weiter in Richtung Chinesischer Turm. Dort wendete er.
Polizei stellt Flüchtigen
Ein quer geparktes Polizeifahrzeug, dass sich ihm in den Weg stellte, konnte die Flucht auch nicht beenden, obwohl es zu einer Kollision kam. Mit 100 bis 120 km/h raste er anschließend über die Oettingenstraße, wo es zur nächsten Kollision, diesmal mit einem Kleintransporter, kam. Mit seinem mittlerweile stark beschädigten Pkw floh er weiter. Doch an der Prinzregentenstraße konnte das Auto schließlich gestellt werden.
Noch gab der 16-Jährige aber nicht auf. Er flüchtete zu Fuß. Doch die Polizeibeamten konnten ihn dabei schnell festnehmen, wobei der Schüler leicht verletzt wurde. Wie durch ein kleines Wunder wurde bei der Verfolgungsjagd ansonsten niemand verletzt. Der Gesamtschaden, der dabei verursacht wurde, wird auf etwa 10.000 Euro geschätzt.
Der 16-jährige Schüler befand sich nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Nach seinen Angaben hat er den Opel ohne Wissen seiner Eltern selbst käuflich erworben. Das Fahrzeug war nicht zugelassen und hatte keinen Versicherungsschutz. Das am Pkw angebrachte Kennzeichen war bereits wegen Diebstahls zur Fahndung ausgeschrieben.
Da der Schüler erkennbar unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand, wurde eine Blutentnahme angeordnet und durchgeführt. Im Pkw konnte zudem eine geringe Menge an Betäubungsmitteln (Marihuana, Cannabis) sichergestellt werden.