Di., 12.07.2016 , 12:52 Uhr

Mit Papas Auto: 15-Jähriger kutschiert Freunde zur Schule und trotzt Polizei

Germering – So war das von der Schule sicher nicht geplant: Für ein Projekt fuhr ein 15-Jähriger mit seinen Mitschülern im Auto zum Einkaufen und zur Schule – und saß dabei selbst hinterm Steuer.

 

Die Polizei wird unter anderem auch immer wieder mit äußert kuriosen Fällen konfrontiert. So auch dieses Mal. Ein 15-Jähriger aus Oberschweinbach beschloss nämlich, ein Schulprojekt etwas anders, als geplant, zu gestalten. Schon am Morgen fuhr er, anstatt die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen, lieber mit dem Auto zur Schule in Germering – und zwar selbst. Dazu nahm er sich einfach die Autoschlüssel des VW-Passats seines Vaters.

 

An diesem Tag fand das Schulprojekt „Türkisch kochen“ statt, weswegen die Schüler der 8. Klasse mit der S-Bahn alleine in den Münchner Stadtteil Aubing zum Einkaufen fahren durften. Der 15-Jährige fand das anscheinend zu umständlich und beschloss stattdessen, wieder mit dem Auto zu fahren. Dabei nahm er gleich drei weitere Schüler aus der 8. Klasse mit zu einem türkischen Geschäft in Aubing und brachte sie auch zurück. Mittlerweile schienen seine Mitschüler Gefallen an der Situation zu finden und er fuhr noch einmal zurück, um mehr Kameraden aus Aubing abzuholen.

 

Dann wurde ihm allerdings doch ein Strich durch die Rechnung gemacht. Ein Schüler, der alles beobachtet hatte, aber selbst nicht mitfahren wollte, erzählte einem Lehrer, was passiert war. Die Schulleitung informierte daraufhin sofort den Schulverbindungsbeamten der PI Germering und hielt die vier Schüler, welche zuletzt aus dem Passat gestiegen waren, im Schulgebäude bis zum Eintreffen der Beamten fest.

 

Das alles scheien den 15-Jährigen aber erst einmal nicht zu beeindrucken. Er blieb ziemlich gelassen gegenüber den Zivilbeamten und gab einfach an, den Fahrzeugschlüssel nicht zu haben. Eine Durchsuchung der drei männlichen Schüler des Quartetts blieb erfolglos. Erst nachdem der anwesenden Schülerin angedroht worden war, dass sie auf der Dienststelle von einer Kollegin durchsucht werde, zog sie den Schlüssel aus ihrer Oberbekleidung. Dabei erzählte sie, dass sie nur der Aufforderung des 15-Jährigen nachgekommen sei, den Schlüssel dort zu verstecken, wo ihn niemand finde.

 

Doch auch das schien den 15-Jährigen überhaupt nicht aus der Ruhe zu bringen. Stattdessen stellte er den Polizisten die durchaus provokante Frage „wie viele Sozialstunden er denn nun bekommen werde“? Er muss jetzt nicht nur mit einer Anzeige wegen Fahrens ohne Erlaubnis, sondern auch einer Mitteilung an die Führerscheinstelle rechnen, was sich hinsichtlich des Erwerbs seines Führerscheins zum 18. Lebensjahr nachteilig auswirken dürfte. So hatten sich die Verantwortlichen der Schule das Projekt bestimmt nicht vorgestellt.

 

jl

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