Der Teufel habe ihm befohlen, seine Freundin zu töten – Ein 24-Jähriger aus Unterföhring steht nun vor Gericht, weil er seine 16-jährige Freundin erstochen haben soll.
Zum Auftakt seines Mordprozesses vor dem Münchner Schwurgericht hat sich der Angeklagte bei den Angehörigen der getöteten Freundin entschuldigt. Er bereue „die schreckliche Tat zutiefst“, beteuerte der Metallbauer am Donnerstag. Anschließend erklärte er die tödlichen Messerstiche in den Hals des erst 16 Jahre alten Opfers mit einem Wahn. Der Teufel habe ihm zugeflüstert, ein Messer zu suchen, was er getan habe. „Es hat sich angefühlt, als ob der Teufel hinter mir meine Hände hält und das Messer zusticht“, schilderte der 24-Jährige.
Archiv-Video zum Vorfall
Der Angeklagte wird beschuldigt, in der Nacht zum 7. März, bei einem Streit über die vom späteren Opfer gewünschte Trennung aggressiv geworden zu sein. Das Mädchen flüchtete im Bademantel auf die Straße, ihr Freund verfolgte sie in Unterhosen. Ein Nachbar schlichtete zunächst und begleitete das Paar zurück in die Wohnung. Während er sich mit der 16-Jährigen unterhielt, stach der Angeklagte unversehens zu. Das Mädchen starb am folgenden Tag.
Bei der Festnahme kurz nach der Bluttat machte der Angeklagte einen verwirrten Eindruck. Auch da habe er bereits über den Teufel gesprochen, sagte der Staatsanwalt am Rande der Sitzung. Der Vorsitzende wies darauf hin, dass für den jungen Täter auch die Unterbringung in einer Psychiatrie infrage komme. Der Angeklagte hatte häufig Marihuana konsumiert, auch in der Tatnacht. Ein Gutachter muss klären, ob tatsächlich ein Wahn das Verbrechen auslöste. Der Prozess ist auf zehn Verhandlungstage angesetzt.
dpa
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