Do., 21.04.2016 , 14:36 Uhr

Motiv Eifersucht - deshalb kam es zur Schießerei mitten in München

Der Ex und ihr Neuer trafen offenbar zufällig bei einem Gutachter aufeinander. Das Opfer ist weiterhin im Koma. Gegen den Täter leitet die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen versuchten Mordes ein. Und nicht nur das.

München – Wie münchen.tv bereits berichtete, kam es am vergangenen Dienstagabend, kurz nach 18.00 Uhr, in München Schwabing zu einem versuchten Tötungsdelikt mit damit verbundenem polizeilichen Schusswaffengebrauch. Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei trafen offenbar zufällig ein 40-jähriger Iraker, seine 24-jährige, getrennt lebende syrische Ehefrau, sowie deren neuer Lebensgefährte, ein 24-jähriger Syrer aufeinander. Sie hatten getrennt voneinander einen vereinbarten Termin bei einer Gutachterin, bei dem es sich um ein Sorgerechtsverfahren der beiden gemeinsamen Kinder handelte.
Bei diesem Zusammentreffen, gegen 15.00 Uhr, kam es zunächst zu einer ersten verbalen Auseinandersetzung. Die 24-Jährige
nahm dann ihren Termin bei der Gutachterin wahr und die beiden Männer begaben sich in ein nahes Cafe. Der 40-Jährige entfernte sich nach einiger Zeit von dort und kehrte, nachdem er die spätere Tatwaffe aus seiner Wohnung in München Pasing geholt hatte, wieder dorthin zurück und traf erneut auf das spätere Opfer.

 

Schoss er auch auf die Polizisten?

 

Gemeinsam verließ man später das Cafe und ging zurück in die Zentnerstraße. Noch bevor es zur ersten Schussabgabe von
Seiten des 40-Jährigen kam, traf die erste zivile Polizeistreife ein. Die Polizei war von der 24-jährigen Lebensgefährtin verständigt worden, da diese ihrerseits von ihrem aktuellen Lebensgefährten vom Café aus über eine „bedrohliche“ Situation informiert wurde. Zur zeitlichen Abfolge sowie Aufenthaltsort der 24-Jährigen zu diesem Zeitpunkt sind noch weitere Ermittlungen nötig. Bei Ansprache beider Männer durch die Polizei zog der Tatverdächtige dann unvermittelt die Waffe und schoss auf den 24-Jährigen, so die Polizei.
Zur Unterbindung der weiteren Tatausführung kam es zur Schussabgabe auf den Tatverdächtigen von Seiten der beiden
Zivilkräfte der Polizei. Bezüglich des dann folgenden dynamischen Geschehens sind noch weitere umfangreiche Ermittlungen notwendig. Aus diesem Grund wollen die Beamten hierzu momentan keine fundierten, detailierten Angaben machen.
Derzeit ist davon auszugehen, dass der Tatverdächtige die Waffe im weiteren Verlauf auch auf die eingesetzten zivilen
Polizeibeamten richtete und auf diese Schüsse abgab. Die Anzahl der insgesamt abgegebenen Schüsse von Seiten des
Tatverdächtigen ist noch nicht abschließend geklärt. Derzeit wird aber davon ausgegangen, dass er den fünfschüssigen Revolver nachlud und mindestens sechs Schüsse abgab.

 

Haftbefehl beantragt

Der Geschädigte konnte sich selbstständig aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich entfernen. Passanten sowie Erstzugriffskräfte
versorgten ihn im Anschluss. Der Geschädigte befindet sich weiterhin im künstlichen Koma. Der Tatverdächtige hielt sich nun knapp drei Stunden lang ständig die Waffen an den Kopf und drohte, sich selbst das Leben zu nehmen. Trotz ständigen Kontakts seitens der Polizei, war der 40-Jährige nicht zum Aufgeben zu bewegen. Gegen 21.00 Uhr gelang es den verständigten Kräften der Spezialeinheiten Südbayern, den Mann zu überwältigen. Er kam aufgrund der Schussverletzung zur stationären
Behandlung ebenfalls in ein Münchner Krankenhaus. Am gestrigen Tag konnte er durch Beamte der Mordkommission
vernommen werden.

 

Hierbei räumte er den Sachverhalt wie genannt weitgehend ein, bestritt jedoch gezielte Schussabgaben
auf die Polizeibeamten getätigt zu haben. Bei der Tatwaffe handelt es sich um einen umgebauten Schreckschussrevolfer der Marke Arminius, Kaliber 38 Spezial. Laut des Tatverdächtigen hatte er sich diese in Tschechien illegal beschafft. Der Sachverhalt, insbesondere die weitere genaue zeitliche Einordnung, bedarf noch eingehender kriminalpolizeilicher Ermittlungen.

 

Diese werden durch das Bayerische Landeskriminalamt, hinsichtlich des polizeilichen Schusswaffengebrauchs und durch
die Mordkommission München, hinsichtlich der versuchten Tötungsdelikte geführt.

 

Die Staatsanwaltschaft München I wird Haftbefehl gegen den 40-jährigen Iraker wegen versuchten Mordes zum Nachteil des 24-jährigen Syrers sowie zweifach versuchten Totschlages zum Nachteil der Polizeibeamten beantragen. Weitere Einzelheiten könnten zum aktuellen Ermittlungsstand nicht veröffentlicht werden, so die Polizei.

 

pol/mk

München Polizei Schießerei

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