Schon nach der Verurteilung äußert der Anwalt des Westend-Entführers Zweifel an der Urteilsbegründung. Das Gericht hatte den 53-jährigen Mario S. zu fast sieben Jahren verurteilt. Nun will Mario S. in Revision gehen.
Der Westend-Entführer hat Revision gegen seine Verurteilung eingelegt. Das erklärte sein Anwalt Adam Ahmed. Bereits die mündliche Urteilsbegründung sei nicht frei von Rechtsfehlern gewesen, teilte Ahmed im Anschluss an die Verurteilung am 22. März mit. Das Landgericht München hatte Mario S. (53) am vergangenen Dienstag zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.
Der Mann hatte eine 46 Jahre alte Bankiersgattin im Juni 2015 in ihrem Haus in Ottobrunn gekidnappt, ihren Sohn an die Heizung gefesselt und 2,5 Millionen Euro Lösegeld gefordert. Die Frau konnte sich im Verlauf der Entführung auf einem Parkplatz losreißen und fliehen. Der Entführer wurde später in Thailand festgenommen und saß dort bereits drei Wochen in Haft.
Das Landgericht sprach den 53-Jährigen der Freiheitsberaubung, der versuchten schweren räuberischen Erpressung und des erpresserischen Menschenraubs schuldig. Verteidiger Ahmed hatte für eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten plädiert.