Eine Wohnung in München zu finden ist schwer ganz besonders für Studenten. Wegen der großen Nachfrage können sich die Vermieter ihre Mieter aussuchen und Bewerber mit sicheren Einkommen werden da meist bevorzugt. Um dem entgegenzuwirken haben Politik und das Studentenwerk die Münchnerinnen und Münchner dazu aufgerufen Wohnraum an Studenten zu vermieten. Kurz vor dem Semesterstart ist jedoch keine Besserung in Sicht.
Der Wohnraum für Studenten in München ist rar gesät. Bewerber mit sicheren Einkommen werden bevorzugt, für andere Wohnungen fehlt den Studenten häufig das nötige Kleingeld. Um diesem Szenario entgegenzuwirken, haben Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle, Münchens OB Dieter Reiter und das Studentenwerk die Münchnerinnen und Münchner dazu aufgerufen Wohnraum an Studenten zu vermieten. Doch es scheint sich kein Licht am Ende des Tunnels aufzutun. Was man braucht ist mehr als nur ein wenig Glück.
108 000 Studierende zählte das statistische Landesamt in Bayern im Wintersemester 2013/14. Für das kommende Sommersemester werden noch einmal mehr erwartet. Das Studentenwerk stellt knapp 10 000 Wohnungen zur Verfügung – der Bedarf kann damit jedoch längst nicht gestillt werden. Aktuell stehen fast 7000 Studierende auf den Wartelisten, die Wartezeit beträgt zwischen 1 und 4 Semestern. Gerade für Studenten aus dem Ausland sind die Bedingungen schwer zu meistern.
„Häufig sind es die Vorurteile der Menschen gegenüber Ausländern oder die Angst vor Verständigungsproblemen, die Vermieter davon abhält internationale Studenten in ihren Wohnraum ansiedeln zu lassen“, meint Ingo Wachendorfer, der Pressesprecher des Studentenwerks München.
Das Modell Vermieter-Mieter hat zwar nicht ausgedient, doch anderen Konzepten gehört die Zukunft, erklärt Anja Franz vom Mieterverein München. „Wohnen gegen Arbeit zum Beispiel wird es in Zukunft noch häufiger zu beobachten geben. Gerade Studenten, die Rentern bei Einkaufen und Kochen helfen, liegen im Trend. Dafür haben sie ein Dach über dem Kopf.“
Die Aussichten für Münchner Studenten werden aber wohl in absehbarer Zeit nicht besser werden, ist sich Franz sicher: „Weil Besserverdiener den Vermietern mehr Sicherheit bieten. Da können Studenten einfach nicht mithalten.“
make/dpa