Die Münchner Staatsanwaltschaft geht Hinweisen der Ludwigsburger Zentralstelle auf mutmaßliche NS-Verbrecher nach. Vier Fälle soll es in Oberbayern, Schwaben und Niederbayern geben. Die Ermittler untersuchen, ob es einen Anfangsverdacht wegen NS-Morden gibt und ein Ermittlungsverfahren eröffnet wird, wie Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch am Montag sagte. Insgesamt befasst sich die bayerische Justiz mit sieben Fällen.
Die Münchner Staatsanwaltschaft untersucht Hinweise über mutmaßliche Beschäftigte im KZ Auschwitz. Die Zentralstelle hatte ihnen eine Liste mit Namen gegeben. Laut Steinkraus-Koch sei jedoch nicht klar, woher die Liste stammt und wie belastbar die Informationen sind. Zudem müsse überprüft werden, ob mögliche Taten überhaupt noch verfolgt werden können. Zumindest in einem Fall handle es sich möglicherweise um einen damals Jugendlichen.
Die NS-Fahndungsstelle hatte vor kurzem angekündigt, die Ergebnisse von 30 Vorermittlungen zu mutmaßlichen NS-Verbrechern an die zuständigen Staatsanwaltschaften in ganz Deutschland abzugeben. Den Beschuldigten wird Beihilfe zum Mord vorgeworfen.
rr/dpa