Bereits 31 Jahre liegt der Mord an einem Rentner aus München zurück. Im vergangen Jahr konnten die Ermittler den Täter endlich fassen, jetzt wurde er verurteilt.
Das Landgericht München I hat am Freitag einen 56-Jährigen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Mann hatte am 16. Januar 1986 einen 80-jährigen homosexuellen Rentner in dessen Münchner Wohnung erschlagen. Laut Gericht war der damals 25-Jährige als Stricher mit zu dem Senior gegangen. Allerdings habe er nur vorgegeben, sexuelle Dienstleistungen zu bieten. Stattdessen habe er Bargeld und Wertgegenstände stehlen wollen. Als der Rentner schließlich im Schlafzimmer die sexuellen Dienste gefordert habe, habe ihn der Serbe mit einem Aschenbecher und einem Parfümflakon tödlich verletzt – und anschließend in aller Ruhe die Wohnung durchsucht, aus der er einen Geldbeutel und einen Schlüssel mitnahm.
Das Gericht erkannte in diesem Fall zwei Mordmerkmale: Habgier und Ermöglichung einer anderen Straftat. Der Angeklagte hatte im Prozess angegeben, dass er sich gegen die sexuellen Zudringlichkeiten des Rentners gewehrt habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Bei den Ermittlungen im Jahr 1986 wurden zwar Blutspuren und Fingerabdrücke gefunden, konnten aber niemandem zugeordnet werden. Im Sommer 2016 landete die Polizei einen Zufallstreffer: Bei der Überprüfung von Altfällen wurden die Fingerabdrückte mit einer internationalen Datenbank abgeglichen und dem 56-jährigen Serben zugeordnet werden.
dpa/rb