Mo., 12.10.2015 , 15:33 Uhr

Wiesn-Attentat: Neue Erkenntnisse zum Oktoberfest-Anschlag

Über 35 Jahre nach dem Oktoberfest-Attentat in München gibt es neue Erkenntnisse zu dem Vorfall. Nach Recherchen des Journalisten Ulrich Chaussy könnten gefundene menschliche Überreste auf zwei statt einem Wiesn-Attentäter hinweisen.


Fragmente könnten auf zwei Personen hindeuten

 

Die Ermittler hätten nach dem blutigen Anschlag mit 13 Toten und mehr als 200 Verletzten nicht wie bisher vermutet ein Fragment einer abgerissenen menschlichen Hand sichergestellt, sondern zwei, sagt der Münchner Journalist Ulrich Chaussy.

 

Er stützt sich in seiner Dokumentation „Attentäter – Einzeltäter? Neues zum Oktoberfestattentat“, die an diesem Dienstagabend im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt wird, auf die Aussage eines zweiten Polizeibeamten. Dieser hatte damals die in der Tatnacht von einem Kollegen entdeckte Hand gesichert. Er berichtet von einer abgetrennten Hand mit vier Fingern ohne Verbrennungsspuren. In den Akten sei hingegen stets die Rede von einem stark verschmauchten Leichenfinger, sagt Chaussy vor der Sendung. Ob beides einer Person gehört haben könnte, sei offen.

 

Opfervertreter vermuten mehrere Attentäter

 

 

Bei der Explosion starb auch der Attentäter Gundolf Köhler, ein früherer Anhänger der rechtsextremistischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“. Die Ermittler hatten ihm die Hand zugeordnet. Daran hatten Opfervertreter stets gezweifelt, ebenso wie an der Version, Köhler habe den Anschlag allein und aus privatem Frust begangen.

 

 

Der rechtsextreme Zusammenhang ist bis heute ungeklärt. Die Bundesanwaltschaft hatte nach jahrzehntelangen Forderungen im vergangenen Dezember die Ermittlungen neu gestartet. Chaussy recherchiert seit 1980 zu dem Attentat und hat mit seinen Berichten zur Wiederaufnahme der Ermittlungen beigetragen.

 

dpa

Anschlag Oktoberfest-Attentat Wiesn

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 03.12.2025 Warum die Haustür wichtiger ist als Sie denken Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt: Einbrecher nutzen überwiegend leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren, doch auch Haustüren (https://oknoplast.de/haustueren/) sind häufige Angriffsziele. Entscheidend ist die Widerstandsdauer. RC2-Türen halten einem Einbruchsversuch mindestens drei Minuten stand, RC3-Türen mindestens fünf Minuten. Das klingt nach wenig Zeit, doch genau diese Minuten machen den Unterschied: Die meisten Gelegenheitstäter geben bereits nach wenigen 02.12.2025 Pferdesport im Aufwind: Moderne Strategien für gesunde, leistungsstarke Turnierpferde Der Pferdesport erlebt in den vergangenen Jahren einen spürbaren Wandel. Turnierplätze, Trainingsanlagen und Reitställe sind nicht mehr nur Orte, an denen sportliche Höchstleistungen erwartet werden, sondern auch Schauplätze eines neuen Verantwortungsbewusstseins. Im Mittelpunkt stehen Sportpferde, die als Hochleistungssportler gelten und entsprechend umsichtig betreut werden. Gesundheit, Wohlbefinden und mentale Ausgeglichenheit sind zu zentralen Messgrößen geworden –