Im 77. Verhandlungstag steht der Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 in Heilbronn auf der Tagesordnung. Hierzu sollen am Mittwoch mehrere Zeugen und Sachverständige gehört werden. Dabei wird es unter anderem um die Ermittlungen im Umfeld der Beamtin gehen.
Kiesewetter stammte aus Thüringen, sie ging in Oberweißbach zur Grundschule. Nach Berichten über angebliche Verbindungen des Neonazi-Trios nach Oberweißbach vernahmen die Ermittler mehr als 200 Zeugen. Das Bundeskriminalamt kam zu dem Ergebnis: Es gebe keine Hinweise auf eine „wie auch immer geartete“ Vorbeziehung zwischen Kiesewetter und den mutmaßlichen Terroristen.
Die Bundesanwaltschaft hält Kiesewetter und ihren Kollegen Martin A. für „Zufallsopfer“ – die Terroristen hätten sie angegriffen, weil sie als Polizisten für den ihnen verhassten Staat stehen. Die 22-jährige Kiesewetter starb noch am Tatort. Ihr Kollege, damals 24, überlebte schwer verletzt.
rr/dpa