Das Dirndl ist ausgepackt, die Blusen gebügelt und die Accessoires vorbereitet. Denn am Samstag geht das Oktoberfest 2015 los. Die Freude über den berühmten Satz „O’zapft is!“ ist dementsprechend ziemlich groß. – Die Wiesn aus der Sicht einer „Erstbesucherin“.
Sogar zwei Urlaubstage habe ich eingereicht, um das einzigartige Event ausgiebig genießen zu können. Im Gegensatz dazu, war ich bei meinem ersten Wiesn-Besuch alles andere als positiv eingestimmt. Nachdem ich jahrelang mir anhören musste:„Wiesn ist das größte Volksfest der Welt“…“es ist soooo toll“…“a Wahnsinn“… habe ich mich letztes Jahr entschlossen, das Oktoberfest zu besuchen.
Übrigens: Die beste Verbindung zum Oktoberfest 2015 kann man hier finden.
Ich erinnere mich gut daran: die Sonne schien, der Himmel war blau und es war für die Jahreszeit ziemlich warm. Um nicht als Tourist aufzufallen, habe mich in Schale geworfen und zum ersten Mal ein Dirndl angezogen. Doch keiner hat mir zuvor gesagt, dass ich mit dem Anziehen der Tracht, das Atmen fast einstellen darf. Nach einer kurzen Panikattacke erklärt mir die nette bayrisch-sprechende Verkäuferin, dass sich das so gehört und, dass ich auf jeden Fall „meine Vorzüge“ zeigen muss.
Doch die Person im Spiegel schaut mich ziemlich skeptisch an. Naja, Augen zu und durch, denk ich mir, schließlich will ich dazugehören. Im Dirndl geht es dann auf die, und nicht den Wiesn – das hat man mir sofort erklärt. Und nachdem ich mich an die schwierige Atmung gewöhnt habe, konnte ich endlich auch das Geschehen um mich herum wahrnehmen.
Lieber gesagt, die brüllenden und größtenteils betrunkene Menschen. Plötzlich werde ich auch noch vom fremden Mann angebaggert und an gegrabscht. Und bevor ich zum Schimpfen anfange, ist der Unbekannt schon weitergezogen. Hinterlassen hat er nur den starken Biergeruch. Zum Glück kommt mir schnell ein süßlicher Geruch die Nase hoch. Ah herrlich, denk ich mir, und laufe zum bunten Stand mit den Nüssen, Mandeln und Zuckerwatte.
Mit den Mandeln in der Hand kommen wir auch endlich in eines der Zelte rein. Doch kaum bin ich drinnen, will ich ganz schnell wieder raus. Der Geruch von Bier, Hendl und Schweiß ist zu viel für mich. Aber ich will die „wahre“ Wiesn kennenlernen, deshalb versuche ich, wenn auch etwas angewidert, den hauptsächlich Italienern, auszuweichen. Das zweite Wiesn-Wochenende sei bei den Südländern ziemlich beliebt, das erklärt mir meine Freundin. Am Tisch angekommen, gibt es endlich die berühmte Maß. Und dann die zweite und dritte. Und plötzlich fühle ich mich gar nicht mehr fremd. Ich singe mit, tanze und umarme die Sitznachbarn. Nur der Dialekt…ständig krieg ich „Griaß di“ „Host mi“ und „De hod Hoiz vor da Hüttn“ zu hören, verstehen tu ich gar nichts. Lächeln denk ich mir, und hoffe, dass es etwas Nettes ist.
Während der Wiesn sendet münchen tv täglich live von der Empore im Hofbräu-Festzelt. Alle Informationen zum Oktoberfest, zur Sendung sowie Lagepläne, aktuelle Nachrichten und mehr finden Sie auch auf muenchen.tv/wiesn
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