München – Nach der Einstellung der Ermittlungen zum Terroralarm in der Münchner Silvesternacht hat die Polizei ihr Vorgehen verteidigt. «Zu dem Zeitpunkt waren diese Maßnahmen richtig und dazu stehen wir auch. Da wird nicht zurückgerudert», sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.
«Wir wehren uns entschieden dagegen, dass wir da zu Silvester irgendein Szenario gespielt hätten.» Es habe eine Gefahr bestanden und dass nun niemand als Verdächtiger ermittelt werden konnte, sei «schade».
Wie am Mittwochabend bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft München I ihre Ermittlungen zu dem Terrorverdacht inzwischen eingestellt. Ein Sprecher bestätigte am Donnerstag einen Bericht der Funke Mediengruppe. Es sei nicht möglich gewesen, die von den Sicherheitsbehörden mitgeteilten Namen von Terrorverdächtigen tatsächlichen Personen zuzuordnen. Die Erkenntnisse reichten nicht aus, um Anklage zu erheben.
Die Behörden hatten in der Silvesternacht wegen eines angeblich drohenden Terroranschlags islamistischer Attentäter zwei Bahnhöfe in der Landeshauptstadt geräumt, ein Großaufgebot an Einsatzkräften war im Dienst. Zuvor war eine Warnung mit sieben konkreten Namen mutmaßlicher Attentäter eingegangen. Doch zu den Namen konnten die Fahnder keine passenden Personen ermitteln.
Die ersten Polizisten, die bei einem Terroranschlag vor Ort sind, sind ganz normale Streifenbeamte. Eben noch einen Radfahrer wegen Falschfahrens verwarnt, sehen sich diese Einsatzkräfte plötzlich schwer bewaffneten Terroristen gegenüber. Doch wie sind diese eigentlich für solche Extremsituationen ausgebildet und vor allem ausgerüstet? Wir waren bei einer Amokübung in der Nähe des Dantestadions dabei.
(dpa/lby)