Do., 10.01.2019 , 09:23 Uhr

Schnee bereitet Bayern weiter Probleme

Lawinengefahr hoch, Straßen und Bahnstrecken gesperrt, Unterricht abgesagt: So sieht der Winter in Bayern aus. Auch am Donnerstag ist wenig Entspannung in Sicht.

 

Die Menschen im Süden Bayerns ringen weiter mit den Härten des Winters. Die Siedlung Buchenhöhe in Berchtesgaden und die Gemeinde Jachenau (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) sind wegen Schnees weitgehend abgeschnitten, aber mit Lebensmitteln ausreichend versorgt.

 

 

Die Bahn hat wegen der starken Schneefälle zahlreiche Strecken im Alpenvorland, in den Landkreisen Traunstein sowie immer noch in Garmisch-Partenkirchen komplett gesperrt. Im Landkreis Miesbach hat die Bayrische Oberlandbahn (BOB) nach Tegernsee, Schliersee und Bayrischzell ihren Betrieb eingestellt. Das teilte ein Sprecher der Bahn am Morgen mit. Hauptsächlich seien Bäume, die wegen der Schneelast auf Gleise und Oberleitungen gefallen sind, das Problem.

 

Bei Hauptstrecken der Bahn, wie etwa von München in Richtung Österreich oder nach Augsburg, gebe es keine Probleme. Laut eines Sprechers könne es hier allenfalls vereinzelt zu Weichenstörungen kommen.

 

Auch Autofahrer sollten sich den Witterungsbedingungen anpassen und vielerorts deutlich langsamer unterwegs sein – einige Straßen sind laut Polizei gefährlich glatt. Vor allem im südlichen Oberbayern kamen in der Nacht viele Fahrzeuge ins Schlingern und rutschten in Straßengräben, wie die Polizei mitteilte. Eine Sprecherin schätzte die Zahl der Unfälle auf bis zu 100.

 

Im nördlichen Oberbayern und in Niederbayern blieben vor allem Lastwagen an Steigungen liegen. In Niederbayern wurde die Polizei von Mittwochabend bis Donnerstagfrüh zu 25 Verkehrsunfällen gerufen, dabei habe es einen Leichtverletzten gegeben.

 

Schwerverletzt worden sei ein 47-Jähriger in der Oberpfalz, er geriet laut Polizei mit seinem Auto in Berngau (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) ins Schleudern, sein Wagen sei gegen einen entgegenkommenden Lastwagen geprallt.

 

Ebenfalls die Kontrolle verlor ein Mann in Essenbach (Landkreis Landshut), sein Wagen kam auf den Gleisen eines Bahnübergangs zum Stehen. Als der Fahrer per Handy den Notruf alarmierte, erfasste ein Zug sein Auto – der Mann war nicht mehr in seinem Fahrzeug. Auch sonst wurde niemand verletzt, der Bahnverkehr läuft wieder ohne Behinderungen, teilte die Polizei in Niederbayern mit.

 

 

Am Flughafen München wurden ungefähr 50 Flüge wetterbedingt annulliert – allerdings liege das an den Witterungsverhältnissen an anderen Orten und nicht an den Schneeverhältnissen am Airport München, sagte ein Sprecher am Morgen. „Wir haben hier deutlich weniger Schnee als in der Stadt, beide Bahnen sind freigeräumt.“

 

Seit Tagen schneit es vor allem im Alpenraum immer wieder. Dort gilt auch für Donnerstag die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Der Schneefall soll aber nachlassen, die Lawinensituation dürfte sich dann etwas entspannen in den nächsten Tagen. Skitouren und Abfahrten abseits gesicherter Skipisten sollte dennoch nur unternehmen, wer die Lawinenlage wirklich beurteilen kann.

 

 

Für viele Kinder vor allem in Oberbayern bedeutet die weiße Pracht schulfrei. Immer mehr Landkreise lassen aus Sicherheitsgründen den Unterricht ausfallen – manchmal flächendeckend, manchmal nur in einzelnen Schulen. So meldet der Landkreis Berchtesgadener Land, sämtliche Schulen am Donnerstag geschlossen zu halten. Im Landkreis und in der Stadt Rosenheim sind beinahe alle Schulen betroffen, Eltern von Schülern an den Grund- und Mittelschulen sowie an den sonderpädagogischen Förderzentren bleibt es freigestellt, ihre Kinder zum Unterricht zu schicken. Auch an vielen Schulen im Landkreis Traunstein und an einzelnen Schulen im Landkreis Ebersberg ist unterrichtsfrei.

 

Die Landkreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen entschlossen sich bereits zu Beginn der Woche, den Unterricht an allen Schulen die gesamte Woche ausfallen zu lassen. Die Lehrer müssen sich dennoch im Schulgebäude aufhalten, wie ein Sprecher des Kultusministeriums sagte. Für sie gelte in der Regel eine Dienstpflicht. Außerdem seien sie für die Betreuung von Schülern zuständig, die trotz schwieriger Bedingungen in die Schulen kommen. Im Oberallgäu betonten die Behörden, dass der Schulbetrieb dort regulär stattfinde.

 

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist bis mindestens Mitte nächster Woche vor allem im Alpenraum mit Schnee zu rechnen. Eine aktuelle Unwetterwarnung wegen heftiger Schneefälle gilt bis Freitag.

 

dpa.

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