Mo, 25.07.2016 , 09:41 Uhr

Schwarzes Wochenende in Bayern: Nach München jetzt Ansbach

München steht nach dem Amoklauf am Freitagabend mit neun Toten noch immer unter Schock – Da kommt am Sonntagabend schon die nächste schlechte Nachricht aus Bayern. In Ansbach gab es einen Bombenanschlag mit zwölf Verletzten. Innenminister Herrmann hält einen islamistischen Hintergrund für möglich.

 

 

Drei Bluttaten in einer Woche in Bayern: Auf die Axt-Attacke in Würzburg und den Amoklauf in München folgt ein Bombenanschlag in Ansbach. Der mutmaßliche Attentäter soll syrischer Flüchtling gewesen sein. Die Ermittler vermuten einen islamistischen Hintergrund.

 

Video: Die Chronologie des Amoklaufs in München

 

Bei einem mutmaßlich islamistisch motivierten Bombenanschlag im fränkischen Ansbach sind zwölf Menschen verletzt worden, drei davon schwer. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hält es für wahrscheinlich, dass der Anschlag am Sonntagabend das Werk eines islamistischen Selbstmordattentäters war. Der mutmaßliche Täter sei ein 27-jähriger Flüchtling aus Syrien. Er starb bei der Explosion nahe einem Open-Air-Konzert.

 

Selbstmörder wurde Einlass verwehrt

 

Der Mann, der öfter in psychiatrischer Behandlung gewesen sei, habe die Bombe mit scharfkantigen Metallteilen in seinem Rucksack bei dem Musikfestival mit etwa 2500 Besuchern zünden wollen, sagte Herrmann am Montag bei einer Pressekonferenz in Ansbach. Ihm wurde aber der Einlass verwehrt. Die Explosion ereignete sich gegen 22.00 Uhr vor dem Eingang zum Konzert. Der Nürnberger Polizeivizepräsident Roman Fertinger sagte: «Wenn er mit dem Rucksack in die Veranstaltung gelangt wäre, hätte es bestimmt mehr Opfer gegeben.»

 

Zusammenhang mit IS nicht auszuschließen

 

Auf die Frage, ob der Täter im Zusammenhang mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) stehe, sagte der Minister: «Es ist dies auf jeden Fall nicht auszuschließen.» Konkrete Hinweise auf den IS gebe es allerdings nicht. «Die offensichtliche Absicht, mehr Menschen zu töten, weist zumindest auf einen islamistischen Hintergrund hin.» Man müsse nun herausfinden, mit wem der Täter kommuniziert habe, erläuterte Staatsanwalt Michael Schrotberger.

 

Bayern: Drei Bluttaten in einer Woche

 

Es ist die dritte Bluttat in Bayern innerhalb einer Woche. Am Montag vergangener Woche hatte ein afghanischer Flüchtling unter anderem in einer Regionalbahn in Würzburg Menschen mit einer Axt angegriffen, am Freitag war ein junger Mann in München Amok gelaufen. Mehrere Menschen starben, viele wurden verletzt.

 

Münchner Amokläufer hatte womöglich Mitwisser: Lesen Sie hier den aktuellen Stand der Ermittlungen zum Amoklauf in München

 

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