Ein syrischer Selbstmordattentäter soll sich am Dienstag im historischen Zentrum Istanbuls in die Luft gesprengt haben. Derzeit wird von mindestens zehn Toten und 15 Verletzten, darunter Deutsche, ausgegangen.
Auf dem Gelände des antiken Hippodroms in der Nähe des Sultanahmet-Platzes in Istanbul kam es am Dienstag zu einer Explosion. Ein Selbstmordattentäter soll sich dort in die Luft gesprengt haben. Dieser soll, wie die Nachrichtenagentur AFP meldete, laut türkischer Regierung als ein 1988 geborener Syrer identifiziert worden sein. Der türkische Vize-Ministerpräsidenten Numan Kurtulmuş teilte mit, dass der mutmaßliche Selbstmordattentäter erst vor Kurzem von Syrien in die Türkei eingereist sei. Es wird vermutet, dass er in Zusammenhang mit der Terrormiliz Islamischer Staat steht.
Bei dem Anschlag sind nach Angaben aus türkischen Regierungskreisen mindestens neun Deutsche getötet worden. Das teilte ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu habe aus diesem Grund am Dienstag Bundeskanzlerin Angela Merkel angerufen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Er habe Merkel sein Beileid und sein Bedauern ausgesprochen. Nach türkischen Angaben wurden insgesamt mindestens 10 Menschen getötet und 15 weitere verletzt.
Merkel hatte zuvor gesagt, dass es bei dem Anschlag wahrscheinlich auch deutsche Opfer gegeben habe. „Wir sind in großer Sorge, dass auch deutsche Staatsbürger unter den Opfern und Verletzten sein könnten und wahrscheinlich sein werden“, sagte Merkel nach einem Gespräch mit Algeriens Premierminister Abdelmalek Sellal in Berlin. Die Betroffenen seien Mitglieder einer deutschen Reisegruppe.
dpa/is