Heute findet der erste der drei angesetzten Verhandlungstage um Wiesn-Wirt Sepp Krätz statt. Er muss sich wegen Steuerhinterziehung vor dem Landgericht München verantworten. Wie hoch die Summe ist, um die es geht, wurde nicht bekannt. Das Gericht wollte keine Einzelheiten zum Anklagevorwurf mitteilen. Der Prozess gegen Krätz könnte auch auf dem Oktoberfest Konsequenzen für ihn haben. Dem langjährigen Wirt des Promi-Zelts «Hippodrom» droht möglicherweise die Entziehung der Zulassung.
«Das ist jetzt eine andere Qualität. Es ist ein anderer Stand als der, den wir zur letzten Wiesn hatten», sagte ein Sprecher des städtischen Wirtschaftsreferats. Ein Entzug der Zulassung wäre möglich; das komme aber auf die konkreten Vorwürfe gegen Krätz an und darauf, ob sie im Zusammenhang mit dem Oktoberfest stehen. «Man muss sich erst ein Bild machen und kann nicht nach „Klipp-Klapp“-Schema die Zulassung entziehen.»
Krätz‘ Verteidiger Hans-Georg Jatzek betonte auf Anfrage, Krätz habe inzwischen alle Steuern nachgezahlt. Jetzt gehe es um die strafrechtliche Bewertung.
Ende April befasst sich der Stadtrat mit den Zulassungen für das größte Volksfest der Welt mit rund sechs Millionen Besuchern pro Jahr. Hunderte, wenn nicht tausend Bewerbungen lägen vor, sagte der Stadtsprecher. Seit Jahren allerdings werden die berühmten, großen Wiesn-Zelte von den gleichen Wirten geführt. Krätz ist wegen seiner Nähe zu vielen Prominenten einer der bekanntesten Zelt-Chefs auf dem Oktoberfest.
München.TV wird in den heutigen Abendnachrichten ausführlich über die Ereignisse am ersten Verhandlungstag berichten und Sie über alle Entwicklungen auf dem Laufenden haben.
jn / dpa