Zu einer sogenannten Drittort-Auseinandersetzung kam es am Freitag (18. März) nach zwei Spielen der Regionalliga Bayern zwischen rivalisierenden Münchner Fangruppen.
Um 19 Uhr fanden in Giesing und in Unterhaching zeitgleich zwei Spiele der Regionalliga Bayern mit Beteiligung Münchner Vereine statt.
Im Unterhachinger Sportpark traf die SpVgg Unterhaching auf den FC Bayern II und im Grünwalder Stadion erwarteten die zweite Mannschaft des TSV 1860 das Pendant des FC Ingolstadt.
Nach Spielende verließen die Zuschauer in Unterhaching zügig das Stadion. Anhänger des FC Bayern München fuhren, mit Begleitkräften aus dem Polizeipräsidium München, gegen 21:15 Uhr in der S3 vom Haltepunkt Fasanenpark Richtung Innenstadt. Beim Halt der S-Bahn im Bahnhof Giesing versuchten etwa 30, größtenteils vermummte, Fans des TSV 1860 den Zug zu stürmen. Dabei wurde die S-Bahn auch mit Steinen beworfen, wodurch auch mehrere Seitenscheiben beschädigt wurden.
Die in der S-Bahn befindlichen Bayern-Fans versuchten ihrerseits, aus der S-Bahn zu drängen, um die Auseinandersetzung mit dem Gegenlager aufzunehmen. Beide Fangruppen konnten von den Zugbegleitkräften der Bayerischen Landespolizei unter Einsatz von körperlicher Gewalt, teilweise auch mit Hilfe des Schlagstockes, zurückgedrängt werden.
Die angreifenden Fans des TSV 1860 konnten unerkannt in verschiedene Richtungen flüchten. Verletzt wurde niemand. Die Polizeibehörden von Land und Bund prüfen die Straftatbestände des Landfriedensbruch, der versuchten gefährlichen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Ermittlungen hierzu dauern noch an.
Bei sofort eingeleiteten Nahbereichsfahndungen konnten keine Fans des TSV 1860 mehr angetroffen werden. Die Bundespolizei wertet nun Festplatten der betroffenen S-Bahn aus. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass die betroffenen S-Bahn gezielt von Anhängern des TSV 1860 ausgespäht wurde, um zielgerichtet die Auseinandersetzung mit den Bayernfans zu suchen.
rg / polizei