Am vierten Tag blieb das Oktoberfest verhältnismäßig ruhig. Auf der Wiesn-Wache ereigneten sich lediglich zwei nennenswerte Einsätze.
Am Montag meldete sich die Würzburger Polizei bei der Wiesn-Wache. Sie hatten eine brisante Information zu überbringen. Laut ihren Quellen würde ein polizeilich gesuchter 33-jähriger Mann aus Würzburg als Bedienung in einem Bierzelt arbeiten. Allerdings stand nicht fest, in welchem Festzelt der Gesuchte tätig war. Also schwärmten Zivilfahnder der Münchner Polizei aus, die schließlich gegen 22:00 Uhr erfolgreich waren. Sie machten den Mann in einem der großen Zelte ausfindig und nahmen ihn fest. Die Bedienung legte zunächst ihre Arbeitsutensilien ab und bat die Beamten darum, sie freiwillig und ohne Aufsehen zu erregen zur Wache begleiten zu dürfen. Zunächst willigten die Polizisten ein, doch der Mann versuchte plötzlich, in einer Seitenstraße im Getümmel zu flüchten. Nach ein paar Metern wurde er allerdings gestoppt und musste die letzten Meter bis zu Wiesn-Wache gefesselt zurücklegen.
Am frühen Montagabend verließen ein 56-jähriger Mann aus dem Landkreis München, seine 55-jährige Frau aus Thailand sowie fünf weitere befreundete thailändische Touristen das Oktoberfest. Allerdings wollten sie den Heimweg nicht zu Fuß antreten, sondern lieber den Komfort im Taxi genießen. An der Schwanthalerhöhe weigerte sich ein 50-jähriger Taxifahrer allerdings, die Gruppe mit nach Hause zu nehmen, da diese sehr betrunken waren. Der 56-Jährige begann daraufhin, den Fahrer als „scheiß Ausländer“ zu beschimpfen und rief „Ausländer raus“. Doch es blieb nicht nur bei den verbalen Beleidigungen. Es entwickelte sich eine handfeste Auseinandersetzung, bei der der Taxifahrer von dem Ehepaar und einem weiteren Mitglied der Gruppe attackiert wurde. Die Frau zog im Laufe der Schlägerei sogar ihre Stöckelschuhe aus und wollte damit auf den Fahrer einschlagen. Alle Beteiligten wurden auf die Wache gebracht. Nach gegenseitigen Anzeigen kamen sie wieder auf freien Fuß.