In dem Tierheim München musste ein Aufnahmestopp für Katzen verhängt werden. Das Haus platzt aus allen Nähten. Vor allem in der Ferienzeit ist das Tierheim überfüllt und neue Katzenhaus wird erst Anfang Oktober fertig.
Über 200 Katzen warten derzeit im Tierheim München auf ein neues zu Hause und es werden täglich mehr. Vor allem zu Beginn der Ferienzeit, muss das Tierheim in München immer mehr ausgesetzte Haustiere aufnehmen. Die Planung der Ferien ist jedes Jahr aufs Neue für viele Münchner anstrengend. Während einige nur planen, welches Flugzeug einen ans Ziel bringt, planen andere, wo sie „last minute“ ihr Tier aussetzen können.
In Deutschland werden jedes Jahr rund 70.000 Tiere allein in den Sommermonaten ausgesetzt. Die Zahl der Tiere, die tatsächlich am Wegesrand landen und in der Statistik nicht auftauchen ist wahrscheinlich noch viel höher. Als Geschenk werden viele Tiere angeschafft, „weil sie so süß sind“, doch in der Urlaubszeit kommt dann die Ernüchterung: Im Hotel sind keine Tiere erlaubt. Dann heißt es: Endstation Tierheim oder, noch schlimmer, Autobahn.
Das Problem für die Tierschützer: Die Heime platzen aus allen Nähten. Zur Ferienzeit werden mehr Tiere abgegeben als am Ferienende wieder abgeholt werden. Einige Besitzer machen sich keine Gedanken darüber, was mit dem Tier passiert, während sie selbst am Strand entspannen.
Das Tierheim München muss nun einen Aufnahmestopp bei den Katzen verhängen. Es gibt in dem Heim einfach kein Platz mehr, um sich ordentlich um die Tiere zu kümmern. „Wir sind voll und können keine weiteren Katzen mehr aufnehmen“, sagt Judith Brettmeister vom Tierschutzverein in der „tz“. Ein paar Plätze gibt es noch für Fundkatzen und sichergestellte Katzen. Allerdings können nur noch die Tiere, die von den Behörden weitergegeben werden, angenommen werden.
„Alle Tiere, die man leicht kriegen kann, werden ebenso leicht wieder entsorgt“, sagt Brettmeister weiter. Derzeit müssen die Katzen noch auf fünf verschiedene Häuser verteilt leben. Das geplante Katzenhaus ist noch nicht fertig. Da es im Frühjahr für die Bauarbeiten zu regnerisch war, kamen die Arbeiter nicht voran. Durch neue Vorschriften im Tierschutzgesetz mussten kleine Änderungen vorgenommen werden. In etwa einer Woche wird dann der Innenausbau fertiggestellt und im Oktober können dann alle Katzen umziehen.
Wer sich die große Verantwortung auflädt, sich um ein Lebewesen kümmern zu wollen, sollte diese nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wer ein Tier aussetzt, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro rechnen (§18,Abs. 3 Tierschutzgesetz).
(jh)