Fr, 25.09.2015 , 18:17 Uhr

Üben für den Abschied - Eisbärenzwillinge beginnen mit Kistentraining

Anfang 2016 werden die Hellabrunner Eisbärenzwillinge Nela und Nobby München verlassen müssen. Hierfür beginnen jetzt im Tierpark die ersten Vorbereitungen.

 

München – Im natürlichen Lebensraum verlassen Eisbären mit allerspätestens zwei Jahren ihre Mutter und begeben sich alleine auf Wanderschaft. Da auslösende Faktoren wie Streit um ausreichend Nahrung oder eine neue Trächtigkeit im Zoo nicht vorkommen, können die Zwillinge Nela und Nobby im Tierpark noch etwas länger bei ihrer Mutter Giovanna bleiben.

 

Trotzdem beginnt man im Tierpark bereits jetzt mit den Reisevorbereitungen. „Wir möchten die Transportbelastung für unsere zwei Eisbären so gering wie möglich halten. Deshalb versuchen wir, eine Narkose für den Transport auf jeden Fall zu vermeiden und starten jetzt mit einem so genannten Kistentraining“, erklärt Beatrix Köhler, die zoologische Leiterin des Tierparks Hellabrunn die nächsten Schritte.

 

Im Rahmen dieses Kistentrainings werden Nela und Nobby langsam an ihre Transportbox gewöhnt. Dadurch merken die Bären, dass die Kiste für sie keine Gefahr bedeutet und betreten sie dann auch für den Transport freiwillig. Eine Narkose, die immer mit einem gewissen Risiko verbunden ist, kann so vermieden werden.

Um das Kistentraining mit den zwei halbstarken Eisbären durchführen zu können, müssen Nela und Nobby in dieser Zeit von ihrer Mutter Giovanna getrennt werden. Dies erfolgt jeweils temporär über mehrere Tage, bevor die Zwillinge wieder gemeinsam mit ihrer Mutter auf der Anlage zu sehen sind. In der Zwischenzeit ist Giovanna zusammen mit Yoghi, dem Vater der Zwillinge, auf der Nachbaranlage. „Yoghi, der in den letzten Monaten alleine auf der Anlage lebte, freut sich sehr über den Besuch ‚seiner‘ Giovanna. Mit der zeitweisen Trennung der Zwillinge von Giovanna wird außerdem die schrittweise Entwöhnung von der Mutter eingeleitet“, so Beatrix Köhler.

 

Die nächsten Jahre werden sie mit gleichgeschlechtlichen Bären in Junggesellengruppen verbringen. Auf jeden Fall bleiben die Besucherlieblinge aber noch zu ihrem zweiten Geburtstag und über Weihnachten in München. Den Umzug plant Hellabrunn frühestens Anfang 2016, wenn Nela und Nobby sich endgültig von ihrer Mutter entwöhnt und gleichzeitig an ihre Transportkisten gewöhnt haben.

mk/dpa

eosbären Nela Nobby Tierpark Zoo
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

16.05.2023 Warnstreik am Mittwoch 17.05.2023 im Einzelhandel Im bayerischen Handel hat die Gewerkschaft Verdi für Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt geht es um mehr als 170 Betriebe aus Einzelhandel, Versandhandel und Großhandel, die sich über den ganzen Freistaat verteilen, erklärte die Gewerkschaft. Sie will mit der Aktion in der laufenden Tarifrunde Druck machen. Angesichts der jüngsten Angebote der Arbeitgeber müsse jeder Euro 19.02.2024 Tierisch München: Pflegetiere der Tierhilfe Fünfseenland suchen ihr langfristiges Glück Die Tierrettung Fünfseenland e.V. möchte dazu beitragen, dass Menschen und Tiere gemeinsam alt werden und glücklich sind. Genau deshalb haben wir den Verein und seine Schützlinge besucht. Vielleicht verlieben Sie sich ja in eine der Fellnasen.   BERRY UND RUSTY Europäisch Kurzhaar 2017 und 2018 geboren Geschwister, die im Doppelpack vermittelt werden verstehen sich gut 11.12.2023 Tierisch München: Angorakaninchen suchen neue Halter mit Erfahrung und Katzenduo Bärli und Cliff wünschen sich eine liebevolle Familie mit streichelnden Händen Die Tierfreunde Brucker Land sind ein kleiner Tierschutzverein in Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck. In einem provisorischen Unterkunft pflegen sie ihre Tiere seit Jahren. Immer wieder brauchen Kleintiere ihre Hilfe, egal ob Streuner, Unfalltiere, Tauben oder beschlagnahmte Tiere – viele von Ihnen finden dort übergangsweise ein Zuhause. Die Tierschützerinnen und Tierschützer setzen sich für eine Kastrationspflicht 04.09.2023 Tierisch München: Wuselige Meerschweinchen-Gruppe und charakterstarker Zottelbär Tag der offenen Tür am 23. September: Der Gnadenhof in Kirchasch, betrieben vom Tierschutzverein München e.V., gibt Tieren Schutz, Geborgenheit und ein Zuhause, die sonst keines finden. Seit über 30 Jahren bietet das Gelände viel Platz für die meist ältere, kranke oder verhaltensauffällige Tiere. Ob Bauernhoftiere (z. B. Schafe, Schweine, Ziegen, Hühner) oder Haustiere wie