Do., 19.11.2015 , 14:02 Uhr

Umwelthilfe will München zu besserer Luft zwingen

Schon 2012 gab das Münchner Verwaltungsgericht der Deutschen Umwelthilfe Recht und „verurteilte“ München, für bessere eine Luft zu sorgen. Jetzt macht die Umwelthilfe Druck, damit das Urteil auch umgesetzt wird. München habe „ein Herz für Dieselstinker“.

 

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) macht ernst: Nach ihrer erfolgreichen Klage will sie München nun mit einem Vollstreckungsverfahren dazu zwingen, die Luft in der Stadt sauber zu halten. Die bayerische Staatsregierung und die Stadt München waren vom Verwaltungsgericht dazu verurteilt worden, die Feinstaub- und Stickstoffbelastung in der bayerischen Landeshauptstadt zu reduzieren. Im vergangenen Jahr wurde das Urteil rechtskräftig.

 

Die Umwelthilfe beklagt, dass München die gerichtlich angeordneten Vorgaben zur Stickstoffbelastung nicht einhalte und beantragte laut Mitteilung vom Donnerstag die Androhung von Zwangsgeldern. Den Angaben zufolge sieht das Gesetz ein maximales Zwangsgeld von 10 000 Euro vor, das allerdings wiederholt und auch pro Tag festgesetzt werden kann. Das Verwaltungsgericht konnte sich am Donnerstag zunächst noch nicht dazu äußern.

 

„München hat ein Herz für Dieselstinker“, kritisierte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. „Die Stadt hat seit vielen Jahren große Probleme mit der Luftreinhaltung und unternimmt nichts, und das ist rechtswidrig.“ Die Vorschläge von Stadt und Freistaat reichen dafür nach Ansicht Reschs nicht aus. Dann würden die Luftqualitätswerte seinen Angaben zufolge erst 2030 eingehalten. „Das akzeptieren wir nicht.“

 

Ähnlich wie in London müssten Busse nachgerüstet und normale Taxen gegen Umwelttaxen ausgetauscht werden. Außerdem müsste der Diesel-Privatverkehr weitestgehend aus den Städten herausgehalten werden, fordert die Umwelthilfe.

 

Die Deutsche Umwelthilfe will auch in Wiesbaden und Darmstadt Zwangsvollstreckungsmaßnahmen wegen Grenzwertüberschreitungen durchsetzen. Gegen acht weitere Städte – Köln, Bonn, Aachen, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Frankfurt am Main und Stuttgart – wollen die Umweltschützer Klage einreichen.

 

dpa/ad

Autos klageluft München sauber Umwelt zwangsvollstreckung

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 13.08.2025 Münchener Klischees widerlegt: Diese 3 Dinge stimmen einfach nicht! Klischee #1: München ist teuer Unbestritten führt München die Liste der teuren Städte in Deutschland an, vor allem wenn es um Wohnungen in der Altstadt, im Lehel oder in Schwabing geht. Quadratmeterpreise von 20 oder 30 Euro sind dort keine Ausnahme, sondern bittere Realität. Doch wer glaubt, das gesamte Stadtgebiet schwimme in einem Ozean aus 06.08.2025 Die Münchner Altstadt – was gibt es zu sehen? Marienplatz in München Der zentrale Stadtplatz wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft des bayerischen Herzogs Heinrich des Löwen angelegt. Seinen Namen verdankt der historische Platz der Heiligen Jungfrau Maria – er wurde ihr jedoch erst 1807 verliehen, in der Hoffnung, dass die Schutzpatronin München vor einer Cholera-Epidemie bewahren würde. Seit 17.06.2025 Der Start-Up-Spirit Münchens und was er mit Kryptowährungen zu tun hat Denn München gehört zu den Städten, die vor Tech-Insider und Finanz-Experten nur so wimmelt. Es ist also kein Wunder, dass das Thema Krypto hier so richtig hoch im Kurs ist. Und das schon längst nicht mehr nur bei ein paar wenigen. Denn selbst Menschen, die eigentlich überhaupt nichts mit der Szene zu tun haben, sehen